Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 07

zm 108, Nr. 7, 1.4.2018, (647) Ausübung der Zahnheilkunde ist im Zahnheilkundegesetz klar geregelt. Es gilt das Prinzip ‚Delegation statt Substitution‘.“ Mit der deutschen, kammereigenen Aufstiegsfortbildung zur DH verbindet Oesterreich große Vorteile, vor allem, was Praxisnähe, Patienten- orientierung und soziale Kompetenz angeht: „Ob eine Hochschule das mit theoretischem Schulwissen vermitteln kann, ist mehr als frag- lich“, erklärt er mit Blick auf die Studiengänge zur DH-Ausbildung im In- und Ausland. „Fest steht: Zahnmedizin ist ein komplexes Feld, das immer mehr Wissen – auch im medizinischen Bereich – erfordert. Deshalb ist es wichtig, dass der Zahnarzt bei der Diagnose und der Therapieentscheidung mit seiner wissenschaftlichen Expertise der entscheidende Ansprechpartner bleibt.“ Die BZÄK: „Das ist eine Trivialisierung der Zahnmedizin“ Die BZÄK hatte sich bereits auf ihrer Klausurtagung im Juni 2016 in Magdeburg mit dem Thema DH in den Niederlanden befasst. Der Kontext: Arztentlastende Strukturen und deren Einflüsse auf die Zahnmedizin. Der Vorstand sprach sich in einem Memorandum klar für Delegation und gegen Substitution aus. Die Diskussion um Arztentlastung spielte auch im EU-Transparenzprozess für regulierte Berufe eine Rolle, bei dem die EU-Kommission einen Vergleich der rechtlichen Rahmenbedingungen für DHs in Europa angestoßen hatte. Zwar kam der Abschlussbericht vom April 2016 zu dem Dentalhygienikerinnen werden an Fachhochschulen (unabhän- gig von zahnärztlichen Fakultäten an Universitäten) ausgebildet, und zwar in Groningen, Nijmegen, Utrecht und Amsterdam. Abschluss ist ein Bachelor-Examen. Zu den Unterrichtsinhalten gehören zahnärztliche Routineaufgaben wie das Legen einfacher Füllungen, Lokalanästhesien und Röntgenaufnahmen. Die meis- ten DHs sind in Zahnarztpraxen angestellt, einige arbeiten in Kliniken oder Zentren für Kinderzahnheilkunde. DHs dürfen aber auch unabhängig von einem Zahnarzt Behandlungen durch- führen, die zuvor einem Zahnarzt zur Entscheidung vorgelegt wurden. DHs sind auch in der Kinder- und Jugendzahnpflege von Schulen tätig. Das Berufsbild der DH hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt. Gestartet wurde 1968 mit wenigen Studieren- den und einem zweijährigen Curriculum, später auf drei Jahre aufgestockt. Heute ist es ein vierjähriges Studium mit rund 300 Absolventen pro Jahr. Anfangs arbeiteten die DHs unter Aufsicht eines Zahnarztes. Seit 1992 gilt die Maßgabe „Entscheidung durch einen Zahnarzt“. Seit 2006 kann eine DH vom Patienten auch direkt aufgesucht werden. Eigenständig ist die DH derzeit in der Prophylaxe und in der Parodontologie tätig. Rund ein Drittel der DHs arbeitet heute in eigener Praxis. Quellen: CED: EU-Manual of Dental Practice, 2015, International Journal of Dental Hygiene Band 10, Ausgabe 3, August 2012 (S. 148–154); KNMT DH in den Niederlanden Neue Studienergebnisse zu ceramic.implant. Fordern Sie den Sonderdruck aus „Clinical Oral Implants Research“ an: kontakt@vitaclinical.com Einfach. Sicher. Keramik.

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