Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 07

zm 108, Nr. 7, 1.4.2018, (675) Prozent hemmen und einen gewissen prä- ventiven Effekt auf Karies und Parodontitis haben“, erklärte das Unternehmen weiter. Der zahnmedizinische Nutzen sei unbe- stritten. Das Bewertungsergebnis des SCCP aus 2009 sei erst im April 2014 in einer Ergänzung der EU-Kosmetikrichtlinie erneut bestätigt worden. „Triclosan sollte nur da eingesetzt werden, wo es einen nachgewiesenen Nutzen hat“, verdeutlicht CP Gaba. „Das ist für Zahn- pasten und Mundspüllösungen ohne Zweifel der Fall.“ Das sei auch der Grund, weshalb die Zahnpasta Colgate Total nicht vom Triclosanverbot der US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA betroffen ist, das Ende 2018 in Kraft tritt und den Stoff eben- so wie 23 weitere Desinfektionsmittel etwa in Handseife für Endkunden verbietet. Mit den neuen, bisher nicht bestätigten Studien weitet sich indes der Katalog der Verdachtsfälle gegen den bioziden Wirkstoff aus: Bereits in den 1990er-Jahren geriet Tri- closan, dass auch in behandelten Textilien und Verbrauchsgütern verwendet wird, unter Beschuss, weil vermutet wurde, dass es Bakterien resistent gegenüber Antibiotika macht. Kreuzresistenzen sind „wahrscheinlich“ 2006 warnte dann das BfR unter dem Titel „Triclosan gehört nur in die Klinik und in die Arztpraxis!“, dass der mannigfaltige Einsatz dazu beitragen könne, dass sich vermehrt Kreuzresistenzen ausbilden. Noch sei zwar nicht eindeutig geklärt, ob das vermehrte Auftreten von Kreuzresistenzen gegen the- rapeutisch angewandte Antibiotika mit dem zunehmenden Einsatz von Triclosan zusam- menhängt. „Ein solcher Zusammenhang ist jedoch wahrscheinlich und anzunehmen“, betont das BfR. Trotzdem ist Triclosan bis heute weiterhin überall dort verarbeitet, wo seine antibakte- rielle Wirkung geschätzt wird: in Seife, Matratzen, Textilien, Müllbeuteln und Spiel- zeug. Das Problem: Aus manchen Produk- ten gelangt der Stoff ins Abwasser in rei- chert sich so in der Umwelt an. Ein Teil wird dabei mit dem Klärschlamm auf die Felder als Düngemittel aufgebracht, der Rest pas- siert die Kläranlagen und gelangt in Flüsse und Seen. Wie Forscher vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig bereits 2012 zeigten, wurden etwa im Einzugs- gebiet der Elbe die für Algen ungiftigen Triclosan-Grenzwerte teilweise um das Zwölffache überschritten. Auch ein im Januar 2016 veröffentlichter Bericht der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser verzeichnet mehrere deutliche Über- schreitungen des empfohlenen Grenzwerts. mg D I E PR A X I SSO F T WA R E M I T WACHST UMSPOT EN Z I A L Gut, besser, CHARLY: Die Praxissoftware der solutio GmbH organisiert Praxisprozesse sehr effizient. Termine, Organisations- und Verwaltungsaufgaben sind mit wenigen Klicks erledigt – mit einem System, das von einem Zahn- arzt für Zahnärzte entwickelt wurde. Deshalb zahlt sich CHARLY auch vom ersten Tag an aus. Mit bis zu 50 Euro mehr pro Behandlung. Weitere Informationen dazu oder ein Beratungstermin unter www.solutio.de/software-charly/ CHARLY by solutio Ex ze l l enz im Pr a x i smanagement 43

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