Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm 108, Nr. 13, 1.7.2018, (1515) Patientenfall 1: Patientin mit dem nicht osseointegrierten Implantat im Unterkiefer: Es handelt sich um eine damals 55-jährige Frau, Zustand nach Fraktur des horizontalen Astes des rechten atrophen Unterkiefers (Atrophieklasse VI) (Abbildung 1a), der osteo- synthetisch versorgt wurde (Abbildung 1b). Nach der viereinhalb Jahre später erfolgten Metallentfernung wünschte sie sich eine implantatgetragene Prothese trotz ihrer fort- geschrittenen Kieferatrophie (Abbildung 1c). Bei der Freilegung nach komplikationsloser Implantateinheilung bemerkten wir bei der Patientin drei Monate später eine fehlende Ossointegration beim linken mittleren Im- plantat (Abbildung 1e). Bei der Implantat- insertion war nicht aufgefallen, dass das mittlere linke Bicon-Implantat genau an der Stelle werden sollte, wo vorher eine Osteo- syntheseschraube entfernt worden war (Ab- bildung 1d). Dieses Implantat wurde entfernt und die metallfreie Glasfaser-verstärkte Trinia™- Hybridkunstoffprothese auf die noch vor- handenen drei 2,5 mm Bicon-Implantat- abutments zementiert (Abbildung 1f). Wir planten bei der Patientin umgehend das verloren gegangene Implantat zu ersetzen. Anfänglich vertröstete uns die Patientin, später wollte sie keine erneute Operation, da sie das Gefühl hatte, auch mit drei Implantaten sehr gut zurechtzukommen. Diese Situation ist nun mehr als fünf Jahre stabil. Abbildung 1: a: Ausschnittsvergrößerun- gen von Panoramaschichtaufnahmen einer 55-jährigen Patientin mit Fraktur des rechten horizontalen, stark atrophen Unterkiefers, b: Frakturversorgung mit- hilfe einer rigiden Resektionsplatten- osteosynthese, c: Zustand nach der vier- einhalb Jahre später erfolgten Metall- entfernung, d: gut verheilte Fraktur nach Metallentfernung, e: Bei der Implantatfreilegung wurde bemerkt, dass das mittlere linke Implantat nicht osseointegriert ist. Bei der Implantat- insertion war nicht bemerkt worden, dass es direkt in die ehemalige Stelle der Osteosyntheseschraube inseriert worden war, f: zementierte, metallfreie, Glas- faser-verstärkte Trinia-Hybridkunststoff- prothese Abbildung 2: zementierte, metallfreie, Glasfaser-verstärkte Trinia-Hybridkunstoffprothese in situ nach über fünf Jahren Fortsetzung des Artikels auf Seite 36 a b c d e f 35

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