Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 13

zm 108, Nr. 13, 1.7.2018, (1555) der typischen streifen- und netzförmigen Epithelveränderungen (Wickhamsche Strei- fung), des Alters und des Geschlechts [Gupta S et al., 2015] klinisch gestellte Diagnose eines retikulären oralen Lichen ruber planus wurde durch die histopatholo- gische Untersuchung bestätigt. Differenzial- diagnostisch wurden Schleimhautdesqua- mationen durch die langfristige Anwen- dung des Chlorhexidingels ausgeschlossen [Almqvist H et al., 1988]. Dies begründet sich einerseits durch das typische klinische Bild, andererseits persistierten die weißlichen Veränderungen auch nach dem Absetzen des Chlorhexidingels. Da der orale Lichen ruber planus von der WHO als fakultative Präkanzerose für Plattenepithelkarzinome definiert wird [WHO Collaborating Centre for Oral Precancerous Lesions, 1978], bedarf es bei diesen Patien- ten eines regelmäßigen Monitorings. Ob- wohl die erosiven Formen in Kombination mit Tabakkonsum ein höheres Entartungs- risiko aufweisen als die retikuläre Form [Murti PR et al., 1986], sollte diese trotzdem regelmäßig auf Veränderungen hin unter- sucht werden. Da sich die Patientin in ihrem subjektiven Wohlbefinden nicht beeinträch- tigt fühlte, wurde von einer topischen Korti- koid-Therapie abgesehen und lediglich zu halbjährlichen inspektorischen Kontrollen in Verbindung mit Bürstenbiopsien geraten [Buser D et al., 1997; Remmerbach TW et al., 2001; Thongprasom K et al., 2003]. Von einer weiteren Therapie an Zahn 27 wurde auf Wunsch der Patientin abgesehen. Schlussfolgerung Der hier vorgestellte Patientenfall belegt, dass medikamentös modifizierte Gingiva- wucherungen bei gleichzeitigem Vorliegen einer chronischen Parodontitis und eines oralen Lichen ruber planus erfolgreich durch die Substitution des Medikaments und eine konservative antiinfektiöse Therapie behandelt werden können. Als Basis für ein zufriedenstellendes Therapieergebnis ist eine gründliche Anamnese unabdingbar. Parallel zur Substitution des auslösenden Medikaments sollte mit einer systematischen Parodontitistherapie begonnen werden. Im Rahmen der unterstützenden Parodontitis- therapie sind die umfassende Plaque- und Entzündungskontrolle durch Patient und Zahnarzt der Schlüssel zur langfristigen Sicherung des Therapieergebnisses. Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass kein Interessen- konflikt im Sinne der Richtlinien des Interna- tional Committee of Medical Journal Editors besteht. Dieser Beitrag erscheint als modifizierter Nachdruck aus DZZ, 2018; 73; 1 mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Ärzteverlags. Christina Eumann, M. Sc. Universitätsklinikum der TU Dresden Poliklinik für Parodontologie Fetscherstr. 74 01307 Dresden und Praxis Dr. Oberbeckmann Bertoldstr. 1 45130 Essen Prof. Dr. med. Dr. h. c. Thomas Hoffmann Universitätsklinikum der TU Dresden Poliklinik für Parodontologie Fetscherstr. 74 01307 Dresden PD Dr. med. dent. Katrin Lorenz, M. Sc, Universitätsklinikum der TU Dresden Poliklinik für Parodontologie Fetscherstr. 74 01307 Dresden Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. Foto: privat Foto: privat Foto: privat Anzeige 1/3 hoch xxx [[[VIǻX HIRXEP 0SRXEOXMIVIR MI YRWIVIR ^YZIVP®WWMKIR 7YRHYQ IVZMGI FIM +VEKIR ^Y .LVIR ,IV®XIR YRH 'ILERHPYRKWIMRLIMXIR ).* 3922*7 .3 *(43) 1.+* &YJ ÇFIV UQ IVPIFIR MI FIM YRW [EW 6YEPMX®X FIHIYXIX -IVWXIPPIV ^IVXMǻ^MIVXI 6YEPMX®X ^YQ 7*+.8 5VIMW 2SREXI ,EVERXMI ¦FIV *VWEX^XIMPI HEYIVLEJX 7*+.8 )*38&1

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