Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

zm 109, Nr. 17, 1.9.2019, (1822) Die GOZ-Kampagne zum Punktwert richtet sich an Entscheidungsträger, Fachmedien, und Fachöffentlichkeit, sie nutzt eigene zahnärztliche Anlässe oder Events als Aufhänger, bespielt eigene Publika- tionen und setzt eine breite Social- Media-Kommunikationsstrategie ein. Entscheidungsträger sollen durch die Kampagne daran erinnert wer- den, dass die Preise von 1988 nicht mehr der Maßstab für die Preise von heute sein können. ImMittelpunkt steht eine Elf-Pfennig-Münze, die einen Punkt- wert symbolisieren soll, der aus der Zeit ge- fallen ist. Die BZÄK hat bis jetzt folgende Maßnahmen geplant und zum Teil schon umgesetzt: \ Posts bei Twitter und Facebook zu mar- kanten Daten wie dem Bundesliga-Start, dem Tag der Zahnfee, dem Tag der Zahn- gesundheit oder dem Oktoberfest. \ Material für Landeszahnärztekammern, um ihre eigenen Medien (Zahnärzteblätter, Websites) mit fertigen Posts und Fotos zu unterstützen. \ Für die Zeit zwischen den Kommunika- tionsanlässen sind Tweets und Facebook- Posts in Arbeit, die die Leistung von Zahn- ärzten und deren Praxisteams hervorheben sollen. Ein Beschluss der Bundesversammlung Anlass der Kampagne war ein Beschluss der BZÄK-Bundesversammlung vom November 2018. Die Bundesversammlung hatte dort den Verordnungsgeber – einmal mehr – auf- gefordert, den seit 1988 unveränderten GOZ-Punktwert an die wirtschaftliche Ent- wicklung anzupassen. Den Beschluss hatte sie mit dem Aufruf an den Vorstand der BZÄK verbunden, dieser Forderung mit höchster Priorität Nachdruck zu ver- leihen und geeignete Maßnahmen zur Durchsetzung zu ergreifen. Die BZÄK postuliert im Rahmen der Kampagne und darüber hinaus gegen- über zahlreichen Gesprächspartnern aus Politik und Verbänden diesen legitimen Anspruch der Zahnärztinnen und Zahnärzte auf Anpassung des GOZ- Punktwertes. Widerstand kommt natürlich immer vonseiten der PKV und der Landes- regierungen, für die sich die Ausgaben für die Versicherten und Beamten über die Beihilfe erhöhen würden. Hinzu kommen Äußerungen aus dem Bundesgesundheits- ministerium, dass das Thema Honorar- ordnungen grundsätzlich von der Politik nicht angegangen werden soll, bevor die BZÄK startet Kampagne zur Erhöhung des GOZ-Punktwerts Elf Pfennige – seit über 30 Jahren! Der Punktwert der GOZ wurde vom Gesetzgeber zuletzt 1988 festgesetzt – auf elf Deutsche Pfennige. Daran hat sich seitdem nichts geändert, außer der Währung. Einem Auftrag der BZÄK-Bundesversammlung folgend, hat die Bundeszahnärztekammer jetzt eine breit angelegte, öffentlichkeitswirksame Kampagne gestartet. Der Gesetzgeber wird aufgefordert, den Punktwert endlich an die wirtschaftliche Entwicklung anzupassen. Foto: BZÄK 1 ist die Position Deutschlands als größter zahnmedizinischer Markt in Europa. 2,2 beträgt der ökonomische Fußabdruck der Zahnärzte in Deutschland. Das bedeu- tet, dass jeder erwirtschaftete Euro weitere 1,2 Euro in anderen Bereichen generiert. 70.000 Zahnärztinnen und -ärzte küm- mern sich jeden Tag um die zahnmedizi- nische Versorgung ihrer Patienten. 76.000 Erwerbstätige mehr – das ist die Prognose für den Beschäftigtenzuwachs in der Mundgesundheitswirtschaft von 2012 bis 2030. Ein Grund: Die Menschen achten mehr auf ihre Zähne und gehen häufiger zum Zahnarzt. 391.000 Menschen arbeiten in Praxen, Krankenhäusern und Öffentlichem Ge- sundheitsdienst an der zahnmedizinischen Versorgung der Patienten. 878.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt von der zahnmedizinischen Ver- sorgung ab. Zum Vergleich: In der Auto- mobilindustrie arbeiteten im Jahr 2017 819.996 Menschen. 21,4 Milliarden Euro – diese Summe wurde im zahnärztlichen System erwirt- schaftet. Das entspricht fast einem Prozent (0,8 Prozent) der gesamten Bruttowert- schöpfung in Deutschland. 46 Milliarden Euro ist die Summe, die die zahnärztliche Versorgung direkt oder indi- rekt zur Bruttowertschöpfung beiträgt. Quelle: BZÄK (Statistisches Jahrbuch, Satellitenkonto et al.) Faktenblatt: Zahnmedizin in Zahlen I NFO 36 Politik

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