Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 17

handlungsergebnisse beziehungsweise auf das periimplantäre Knochen-und Weich- gewebe in der Forschungsliteratur nur wenig beschrieben wurde [Lethaus B, Zöller J: MKG-Chirurg 9 (2016) 107–115]. Wie führt er vertrauensvoll und professionell die Arzt-Patient-Beziehung, wenn er plant, die Lebensqualität der Patientin trotz einer lückenhaften wissenschaftlichen Datenlage durch eine operative Behandlung zu ver- bessern? Oder wäre eine Behandlung ent- sprechend dem medizinischen Standard, zu dem er ja verpflichtet ist, in der ungewissen Konstellation abzulehnen? Inwiefern ist eine fehlende oder nur eingeschränkte Datenlage bei der Aufklärung und der Entscheidung zu einer Therapie grundsätzlich anzugeben und zu berücksichtigen? Dr. Brigitte Utzig Zahnimpuls Lampertheim MVZ Bürstädter Str. 43 68623 Lampertheim Utzig@ak-ethik.de Dr. Dr. Frank Halling Praxis für MKG-Chirurgie Gerloser Weg 23a 36039 Fulda Im Rahmen der Einführung von neuen Heil- verfahren taucht regelmäßig die Frage auf, wie bei einer ungenügenden Datenlage aus medizinischer und aus ethischer Sicht vorzugehen ist. Nun handelt es sich bei der zahnärztlichen Implantologie um eine seit Jahren anerkannte und angewandte Therapieoption. Allerdings zeigt der vorlie- gende Fall, dass dieses Verfahren bisher bei Patienten mit bestimmten Grunderkrankun- gen entweder kaum angewandt wird oder kein Gegenstand von wissenschaftlichen Stu- dien war. Externe wissenschaftliche Evidenz im engeren Sinn liegt also nicht vor und letztlich liegt es bei Dr. L., wie er verant- wortungsvoll mit dieser Situation umgeht. Es ist daher sinnvoll, mithilfe der Prinzipien- ethik nach Beauchamp und Childress einen möglichen reproduzierbaren Lösungsansatz zu entwickeln. Respekt vor der Patientenautonomie (Selbst- bestimmungsrecht): Im Gespräch mit M. ist es gerade angesichts des bereits erlittenen Misserfolgs besonders wichtig, sie über die ungenügende Daten- lage im Hinblick auf die von ihr gewünschte Implantatversorgung aufzuklären. Dabei ist es allerdings nicht ausreichend, ihr lediglich diese Tatsache mitzuteilen, sondern Dr. L. sollte ausführlich die möglichen Komplika- tionen, aber auch die Vorteile der geplanten zahnärztlichen Versorgung darstellen. Zu- sätzlich wäre es sinnvoll, ihr den grundsätz- lichen Ablauf von Studien zu erläutern und damit zu verdeutlichen, warum bisher kaum Kommentar von Dr. André Müllerschön und Prof. Dr. Ralf Vollmuth „Der Zahnarzt sollte sich nicht auf das Argument der Datenlage zurückziehen“ Haben Sie in der Praxis eine ähnliche Situation oder andere Dilemmata erlebt? Schildern Sie das ethische Problem – die Autoren prüfen den Fall und nehmen ihn gegebenenfalls in diese Reihe auf. Kontakt: Prof. Dr. Ralf Vollmuth vollmuth@ak-ethik.de Alle bisher erschienenen Fälle finden Sie auf zm-online.de. Schildern Sie Ihr Dilemma! A UFRUF Unser SmartWay: umweltfreundlich hygienisch Anwendungs- und Zufriedenheits-Garantie Umweltschutz kann so einfach sein Schluss mit dem Abfall durch Wegwerf-Abscheider-Behälter. Wir haben stattdessen ein zertifiziertes Recycling-Verfahren entwickelt, das schon seit Jahren von tausenden Zahnarztpraxen angewendet wird. Entsorgungs-Partner seit 30 Jahren. Wann gehören Sie dazu? Tel.: 0 5205-75 160 info@medentex.com

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