Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 04

Praxisorganisation und freundliches Praxispersonal. Dass diese Fakten Menschen dazu bewegen, die Praxis zu emp- fehlen, ist einleuchtend. Konträr ist die Denkweise der Patienten in Sachen Erscheinungsbild der Praxis. „Je besser die Bewertung in dieser Hinsicht ausfiel, desto seltener empfahlen die Patienten den Arzt weiter“, sagt Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung. AUCH DER FAKTOR NEID TRÄGT SEIN QUÄNTCHEN BEI Die möglichen Gründe erklärt er so: „Vielleicht spielen da- bei Elemente des sozialen Unbehagens, des Neids oder einer tief sitzenden Skepsis gegenüber Äußerlichkeiten eine Rolle – oder auch schlichtweg die Befürchtung, dass Hochglanz mit höheren Selbstzahlerkosten einhergeht.“ Denkbar sei auch, dass Patienten einen Zusammenhang zwischen einer „opu- lent“ gestalteten Praxis und einem „kaufmännischen“ (und damit eventuell für den Patienten kostspieligen) Verhalten von Ärzten (wie dem Unterbreiten von IGeL-Angeboten) vermuten. Die Studienautoren ziehen Bilanz und stellen fest: „Es gibt nicht den einen ‚ guten Arzt‘, der den individuellen Erwartungen, Ansprüchen und Bedürfnissen aller Patienten gerecht werden kann. Wünschenswert wäre es daher, Patienten die Möglichkeiten zu geben, die für sie wichtigen Kernfähigkeiten und Kompetenzen von Ärzten schon vor einem Besuch einschätzen zu können, um ein möglichst passgenaues Matching zu erreichen.“ Dies sei derzeit durch eine hohe Informationsasymmetrie in vielen Fällen noch nicht möglich. „Hier ist zu hoffen, dass die Arztbewertungsportale ihre Datenbasis weiter aus- bauen können. Neben einem legitimen Informations- bedürfnis der Patienten geht es dabei auch um ihr Empower- ment, also die Stärkung ihrer Kompetenzen und Rechte im Gesundheitssystem.“ DAS MATCHING MUSS PASSEN Die Autoren schlagen vor, eine Patiententypologie zu ent- wickeln, um diese mit einer Ärztetypologie zu verknüpfen und damit Ansätze für ein passgenaues Matching zu finden. „Auch die potenziell positiven Effekte für den Arzt sollten nicht unterschätzt werden“, betont Obermann. „Kämen mehr Patienten mit einem besseren ‚ Fit‘ in die Praxis, könnte dies zu einem harmonischeren Praxisablauf führen, den Zeitbedarf für Diskussionen mit unzufriedenen Patien- ten senken und eventuell sogar die Bereitschaft für die In- anspruchnahme von zielgruppengerechten und adäquaten Zusatzleistungen erhöhen. Die Arzt-Patienten-Beziehung ist seit jeher von einem be- sonders hohen Maß an Zutrauen und wechselseitigem Ver- ständnis geprägt. Sollte es durch Bewertungsportale und mehr Transparenz möglich sein, diese besondere Beziehung durch eine gezieltere Zusammenführung von Patient und Arzt weiter zu verbessern, wäre dies sicherlich im Sinne von Patienten, Ärzten und dem Gesundheitssystem.“ silv Anzeige 1/2 hoch Ultradent U L T R A D E N T. C O M / D E © 2020 Ultradent Products, Inc. All Rights Reserved. Ultradent Products Deutschland TM Mineral-Trioxid-Aggregat-Reparaturzement DIE RICHTIGE KONSISTENZ FÜR DAS RICHTIGE VERFAHREN Einfache Applikation durch einen 29 ga NaviTip TM ! | 27

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