Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 14

zm112, Nr. 14, 16.7.2022, (1377) \Halten der Unterkieferfront \13 in Regio 12 belassen, torquen und extrudieren \Nach Extraktion des 53 Mesialisierung der Seitenzähne im ersten Quadranten um 4 bis 5 mm bei skelettaler Verankerung \14 in Regio 13 einordnen, torquen und intrudieren \Lückenöffnung für 22 Nach erfolgtem Lückenschluss wird rechts eine Distalverzahnung von einer Prämolarenbreite und links eine neutrale Verzahnung angestrebt. In Absprache mit dem Hauszahnarzt wurde der konservierende Auf- beziehungsweise Umbau der Zähne 13, 14, und 22 festgelegt. Der Lückenschluss von nahezu einer Prämolarenbreite sollte nach Extraktion des Milchzahns 53 mit einer Gaumenimplantat-getragenen Suprakonstruktion in Kombination mit einer klassischen Multibracketapparatur von labial umgesetzt werden. KLINISCHE UMSETZUNG Zunächst erfolgte der Insertion des Gaumenimplantats (GI) in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsmedizin Mainz. Das standardisierte Vorgehen erfolgte unter Lokalanästhesie und dauerte weniger als 15 Minuten. Während der Einheilphase des GI wurde die Multibracketapparatur eingegliedert und in sechs Monaten die Nivellierung beider Zahnbögen vorgenommen. Der Mesialslider wurde im zahntechnischen Labor nach individueller Planung hergestellt. Mittels adhäsiver Befestigung erfolgte eine indirekte Verankerung über die zentralen Inzisiven mit integrierten Bite turbos zur Entkopplung der Interkuspidation, um ein störungsfreies Gleiten während des Lückenschlusses zu ermöglichen (Abbildung 3). Mit der Eingliederung der Suprakonstruktion konnte mit verschiedenen Zug- und Druckmechaniken die Zahnbewegung nach mesial realisiert werden. Um den Einsatz adäquater Kräfte während des Lückenschlusses von posterior sicherzustellen, wurde regelmäßig eine Messung per Cortexmesser durchgeführt. Insbesondere ein tief liegender Kieferhöhlenrezessus kann hier die Zahnbewegung deutlich erschweren und eher zu einer reinen Kronenkippung als zu Abb. 2: a: Fernröntgenseitenbild im Anfangsbefund, b: OPTG a b Abb. 3a: Ansicht von intraoral okklusal: eingegliederter Mesialslider mit NITI-Zugfeder, 3b: Ansicht von intraoral rechts: „entkoppelte“ Verzahnung während des Lückenschlusses a b DR. MED. DENT. AMBILI MUNDETHU Poliklinik für Kieferorthopädie, Universitätsmedizin Mainz Augustusplatz 2, 55116 Mainz Foto: Universitätsmedizin Mainz ZAHNMEDIZIN | 31

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