Zahnärztliche Mitteilungen Nr. 20

FAZIT Die in der Studie ermittelten Daten legen den Autoren zufolge nahe, „dass der kieferorthopädische Behandlungsbedarf in Deutschland über die Jahre weitgehend konstant geblieben ist“. Da in der Studie aus ethischen Gründen (keine radiologischen Aufnahmen der Kieferregionen) nicht alle Zahnanomalien erfasst werden konnten (zum Beispiel Zahnunterzahl, Durchbruchsstörungen, Retentionen und Verlagerungen), gehen die Autoren davon aus, „dass der tatsächliche kieferorthopädische Versorgungsbedarf in der Studienpopulation der Acht- und Neunjährigen höher ist als die im Rahmen dieser Studie eruierten 40,4 Prozent“. DGKFO: HOHE DATENQUALITÄT Prof. Dr. Dr. Peter Proff, Präsident der DGKFO, würdigte die „hohe Qualität“ der erhobenen epidemiologischen Daten: „Erstmals seit dem Jahr 1989 liegt mit DMS 6 eine valide und repräsentative epidemiologische Erhebung für Gesamtdeutschland bezüglich der Prävalenz von Zahnund Kieferfehlstellungen in der Altersgruppe der Acht- bis Neunjährigen vor.“ Proff und Jordan kündigten an, den sehr umfangreichen Datensatz weiter auszuwerten. Außerdem sei das Studiendesign auf eine Längsschnittbetrachtung angelegt, so dass bei der für das Jahr 2030 geplanten DMS 7 auf die aktuell untersuchten Probanden zurückgegriffen werden könne. „Für diese Kohorte ist das ein besonders spannender Zeitpunkt, weil die Kinder dann im Wesentlichen aus der kieferorthopädischen Behandlung heraus sind“, erklärte Jordan. br/sr Konstantin von Laffert, BZÄK: „DIE KIEFERORTHOPÄDIE GEHÖRT IN PROFESSIONELLE HÄNDE“ BZÄK-Vizepräsident Konstantin von Laffert verwies in seinem Statement auf die hohe Zahl von Kindern mit geringen Zahnfehlstellungen (KIG 2): Die „Kinder haben zwar aus medizinischen Gründen durchaus eine Indikation für eine kieferorthopädische Korrektur, die Kosten werden jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.” Als Erwachsene wollten diese Patienten oft eine Behandlung nachholen und griffen nicht selten auf Angebote von „Aligner-Shops“ zurück – hier würden jedoch Patienten „teilweise ohne ordentliche Befunde und via Handyfoto selbst den Behandlungsfortschritt dokumentierend behandelt”, was bereits zu großen zahnmedizinischen Problemen bei den Betroffenen geführt habe. Foto: BZÄK zm112, Nr. 20, 16.10.2022, (1935) "*%1>HFA%/D5!><:.H '+)+.,&(*#(.$"%!".&, #'$ ->6C6 8<B@40639>GB 4D@ +D;>EB6> .D=B<@><D - #4FOADFO04J64 #O1C'4FC4 - (-J1O7/4 T94FD7/ADD4JC14FJAJ0 - !JJI)OC-)4D KOC4F-OMDGOF4J64D =GF-C"4J64D-0J - R8 EGGM-+OC-IJ4J K-C JAF PX:0 V4K4JCZZ - 2SU '4J-04F YOC4F-OM)4F'AF1 6OJ+ Y-+FINY-D7/+OJ\M4ZZZ - 8SU '4J-04F @MODC-+O91OMMZZZ !BD)8+39><5!.6>D 2B<G4H5><4D;>D =<>5 PYX PY =7-4J74L EGGM-46 CI [-14LX ?4M$W AJ6 =7IC7/9IJ6 D-J6 YOF+4J 64F PY BIKGOJ$L EMM4 OJ64F4J YOF+4J 04/&F4J OJ64F4J <JC4FJ4/K4JL > PY QSQQL EMM4 ?47/C4 )IF94/OMC4JL ,>56><>G?=>7H4D;:<.6>(& Z (AFIG3-D7/4 <K1FO04 "AF @FI6A+C"A1F-464J/4-C 949-D/4F-04J @FI6A+C)4F'4J64FJH YO- QSQQX J.5:5 ZZ -K *AF7/D7/J-CC ZZZ ,4 EGGM-+OC-IJ -K ;4F0M4-7/ "A 64F"4-C 4F/3MCM-7/4J /4F+&KKM-7/4J EACIK-%N=$DC4K4J TITEL | 25

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