Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 4

52 | ZAHNMEDIZIN zm113 Nr. 04, 16.02.2023, (242) WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNG DER DGFDT Neubeschreibung der CMD-Therapie Bruno Imhoff Die wissenschaftliche Mitteilung zur zahnärztlichen Funktionstherapie zählt zu den wichtigsten zahnärztlichen Standardbeschreibungen in Deutschland. Nach mehreren Updates war es nun Zeit für eine Neufassung. Der neue Titel „Zur Therapie craniomandibulärer Dysfunktionen“ grenzt die CMD-Therapie bewusst von der Bruxismus-Therapie ab und beschreibt den Stand auf der Basis von 1.200 Literaturquellen von 2015 bis 2022. Wie schon in der Vergangenheit lag die Koordination bei der Deutschen Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und -therapie (DGDFT); fünf weitere Fachgesellschaften wirkten an der Neufassung mit. Die unverzichtbare Grundlage der CMD-Therapie ist zunächst die seitens der DGFDT im Jahr 2016 vorgenommene Definition und Abgrenzung der CMD von anderen Entitäten. Demnach ist eine craniomandibuläre Dysfunktion definiert als Schmerzen und/oder Dysfunktionen im Bereich der Kiefermuskeln, der Kiefergelenke und/oder der Okklusion. „Temporomandibular disorder“ (TMD) beziehungsweise deren deutsches Synonym „Myoarthropathien“ (MAP) weichen davon insofern ab, als sie Bezüge zur Okklusion und okklusal verursachte Zahnschmerzen ausschließen. Andere Schmerzen und Beschwerden in entfernteren Körperregionen, auch der direkt benachbarten Hals-Nacken-Region, sind als Komorbiditäten von der CMD abzugrenzen. Aufklärung und Beratung Deutlich hervorgehoben wird in der neuen Mitteilung die Bedeutung von Aufklärung, Beratung und Anleitung zur Selbsthilfe. Diese Aspekte sollten stets Teil des Therapiekonzepts sein. Dazu gehört auch die Information, dass Schmerzen und Beschwerden einer craniomandibulären DysfunkOkklusionsschiene für den Unterkiefer mit ausgearbeiteten und markierten Kontakten in statischer und in dynamischer Okklusion Foto: Oliver Ahlers

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