Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 5

zm113 Nr. 05, 01.03.2023, (314) 28 | ZAHNMEDIZIN ist die Erbkrankheit Neurofibromatose Typ 2 mit einem gesteigerten Auftreten vonMeningeomen assoziiert [Rogers et al., 2015]. Als überwiegend benigne Tumore wachsen Meningeome verdrängend und nicht infiltrativ, wobei das Wachstum charakteristischerweise sehr langsam fortschreitet. Verschiedene Studien haben für asymptomatische Meningeome ein Wachstum von 2-4 mm/Jahr nachgewiesen [Buerki et al., 2018; Chamberlain, 2017]. Folglich zeigen sie sich lange Zeit symptomlos und stellen häufig Zufallsbefunde dar. Eine Ausnahme sind Meningeome in der Schwangerschaft, die ein verhältnismäßig schnelles Wachstum aufweisen können, am ehesten bedingt durch Östrogen- oder Progesteronrezeptoren des Tumors. Beim Auftreten von Symptomen sind diese nicht pathognomonisch und in der Regel durch eine allgemeine Hirntumorsymptomatik wie Kopfschmerzen und verdrängungsbedingte Wesensveränderungen, fokal neurologische Defizite oder epileptische Anfälle, bestimmt. In Abhängigkeit von der Lokalisation können Meningeome allerdings auch mit spezifischen Symptomen einhergehen. Als Beispiele sind hier das Mantelkantensyndrom mit Paraparese der Beine und unkontrollierter Blasenentleerung, das Syndrom der Olfaktoriusrinne mit Hyposmie und Parosmie oder das FosterKennedy-Syndrom mit kompressionsbedingter ipsilateraler Optikusatrophie und kontralateraler Stauungspapille zu nennen [Buerki et al, 2018]. Davon lässt sich allerdings die Gruppe der sphenoorbitalen Meningeome abgrenzen, die bereits 1938 unter dem Synonym „meningioma en plaque“ beschrieben wurde. Diese Tumoren zeichnen sich durch ein intraossäres En-plaque-Wachstum mit einem rasenartigen intraduralen Befall aus und sind typischerweise in der Orbita Abb. 3: Präoperative 3-D-Rekonstruktion mit Darstellung der Raumforderung innerhalb der rechten Orbita Abb. 5: Präoperatives MRT: T1-Wichtung mit Darstellung der intraorbitalen Raumforderung in axialer (A), coronarer (B) und sagittaler Ebene (C) Abb. 4: Intraoperativer Situs: Abtragung des Knochens zur bioptischen Sicherung mittels Piezosurgery Fotos: Peer W. Kämmerer ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden.

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