Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 5

menschlichen Körpers und ihren Krankheiten“ heraus. In der Folge wurde Pfaffzum Hofrat und Hofzahnarzt ernannt [Groß, 2018, 1944]. Ähnlich wie Fouchard praktizierte und forderte Pfaffneben der Extraktion auch die Zahnerhaltung sowie die Pflege von Mundhöhle und Gebiss [Gerabeck, 2005, 1133]. Auch wenn Pfaffs Bezeichnung als „Zahn-Arzt“ analog zum „Wundt-Arzt“ seiner Zeit gesehen werden muss und nicht dem seit Ende des 19. Jahrhunderts etablierten Universitätsstudium entspricht [Krischel/Nebe, 2022, 656661], wird er doch bis heute als Gründer des Zahnarztberufs erinnert, was seinen Niederschlag in zahlreichen eponymen Institutionen und Preisen findet [Groß, 2018, 1944]. Selbst der niedrigste Wundarzt durfte Zähne behandeln Mit dem Ende des Mittelalters differenzierten sich die Heilberufe in Spezialisten für innere Krankheiten (Ärzte) und für äußere Krankheiten (Wundärzte) aus. Die beiden Berufsgruppen blieben im deutschsprachigen Raum bis in die Zeit Philipp Pfaffs getrennt, ebenso die Ausbildung, die für die Ärzte an Universitäten durchgeführt wurde, während die meisten Wundärzte und Chirurgen handwerklich ausgebildet wurden. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts begann auch an den Universitäten im deutschen Sprachgebiet ein regelmäßiger Unterricht der Chirurgie [Eulner, 1970, 295-321]. Gleichzeitig differenzierte sich der Wundarztberuf bis zu seinem Niedergang Mitte des 19. Jahrhunderts in den unterschiedlichen deutschen Fürstentümern häufig in mehrere Klassen aus, von denen in der Regel selbst die niedrigsten noch zur Zahnbehandlung berechtigt waren [Groß/Groß, 2010, 638640]. Zu diesem Zeitpunkt hatten Fouchard in Frankreich und Pfaffin Deutschland bereits Identitäten als chirurgien dentiste beziehungsweise als „Zahn-Arzt“ geschaffen und in volkssprachlichen Lehrbüchern fixiert, an den sich ihre Nachfolger orientieren konnten. ZM-LESERSERVICE Die Literaturliste kann auf www.zm-online.de abgerufen oder in der Redaktion angefordert werden. NEU Vertrauen Sie im Alltag auch auf besondere Fähigkeiten? Mit Futar®, nicht umsonst seit über 25 Jahren Marktführer, wird jede Bissregistrierung zur reinen Formsache. Wählen Sie zwischen hohen und höchsten Materialhärten sowie verschiedenen Verarbeitungszeiten und Austragkräften, ganz nach Ihrem Geschmack. Die einfache Bearbeitung mit Skalpell oder Fräse sowie intuitives Handling inklusive. Das sind Vorteile, die man gerne registriert. kettenbach-dental.de BISSREGISTRIERUNG SUPER S MIT FUTAR® FUTAR® IDENTIUM® PANASIL® SILGINAT® VISALYS® CEMCORE VISALYS® CORE VISALYS® TEMP GESELLSCHAFT | 41

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