Zahnaerztliche Mitteilungen Nr. 7

TITEL | 35 mern erfolgt die Nacharbeitung der scharfen Linien und Winkel zwischen Kavitätenboden und Kavitätenwand. Je größer die Kavität, desto präziser müssen die retentiven Bereiche herausgearbeitet werden. Bei okklusalen und Klasse-II-Kavitäten sollten eine Modellanalyse, die Transillumination und eine Bissflügelaufnahme zum Ausschluss einer approximalen Karies der eigentlichen Therapie vorausgehen. Die durch die Präparation mit rotierendem Instrumentarium aufgelockerte Schmelzschicht zirkulär am Kavitätenrand wird mit Handinstrumenten gebrochen. Eine eindeutige äußere Kavitätenform erleichtert das spätere Auffinden und Darstellen der Präparationsgrenze ohne Schmelzaussprengungen. Eine fehlerhafte Retentionsform führt im Unterschied zu anderen Füllungsmaterialien zum sofortigen Füllungsverlust, meist schon der ersten Goldlage. Kondensation und Ausarbeitung Während der Kondensation wird das Dentin durch Druck auf das Gold elastisch deformiert und kann nach Härtung des Goldes nicht mehr in seine ursprüngliche Lage zurückfedern – es kommt zu einer Verkeilung des Füllungskörpers. Nach vollständiger Kondensation der ersten Goldlage auf dem gesamten Kavitätenboden erfolgt das Belegen des Füllungsrandes mit anschließendem Aufbau der Füllungskontur. Um das Gold in die Retentionen einzubringen und schrittweise in der Kavität zu verdichten, werden spezielle Kondensierinstrumente in Kombination mit einem Handhammer oder mithilfe von elektrischen oder pneumatischen Kondensiergeräten eingesetzt. Die manuelle Kondensation mit dem Handhammer erfordert eine gute Assistenz zm113 Nr. 07, 01.04.2023, (529) Abb. 8a: Der Zahn 45 ist bereits mit einer Goldteilkrone versorgt, der keilförmige Defekt soll nun eine Goldhämmerfüllung erhalten. Abb. 8b: Nach Anlegen des Kofferdams wird das volle Ausmaß des keilförmigen Defekts sichtbar. Abb. 8c: defektorientierte Präparation zur Aufnahme der Goldhämmerfüllung Abb. 8d: nach dem Einbringen der ersten Goldschicht Abb. 8e: Die Kavität wird mit etwas Goldüberschuss gefüllt. Abb. 8f: zwölf Monate nach Versorgung des keilförmigen Defekts Fotos: Heike Steffen

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