Table of Contents Table of Contents
Previous Page  90 / 116 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 90 / 116 Next Page
Page Background

zm

107, Nr. 3, 1.2.2017, (288)

„You are an ironman!“ – dieser Satz des

Kommentators beim Übertreten der Ziellinie

lässt jeden Schmerz vergessen. „Das ist ein

irres Gefühl. Es war unglaublich und zum

Teil einfach surreal. Das Event war alles Vor-

herige wert. Die Höhen, die Tiefen, unbe-

schreiblich!“ Zahnarzt Demian Barrenstein

schwelgt in Erinnerungen. Er hat es ge-

schafft: Bei der Ironman-Weltmeisterschaft

in Kona/Hawaii im Oktober 2016 durfte er

sich mit den besten Triathleten der Welt

messen.

Barrenstein ist 35 Jahre alt, verheiratet, hat

zwei kleine Töchter und gemeinsam mit

seiner Frau betreibt er eine Zahnarztpraxis

in Schwelm. Außerdem ist Barrenstein seit

über 20 Jahren Triathlet und hat den Sport

schon während des Studiums in Witten

leidenschaftlich betrieben – zeitweise in der

2. Bundesliga. Dann kam die Suche nach

einer neuen Herausforderung. „Ich war

schon immer sehr zielstrebig und kann

mich gut quälen“, erzählt Barrenstein,

„außerdem hat man als Triathlet immer

im Kopf, einmal über diese lange Distanz

zu gehen. Das gehört sozusagen zum guten

Ton.“

20 Stunden Training

pro Woche sind ein Muss

Marathons ist Barrenstein schon einige ge-

laufen. Den ersten mit 18 Jahren. Und

Schwimmen über größere Distanzen ist für

den ehemaligen Leistungsschwimmer auch

kein Problem. „Mich reizte die Summe

aller Disziplinen. Das ist nicht mal eben

gemacht.“

Barrensteins Ziel stand fest: Der Ironman-

Wettkampf sollte es werden: 3,86 km

Schwimmen, 180,2 km Radfahren, 42,195

km Laufen. Also hat er hart trainiert. „Es ist

alles eine Frage der Organisation“, sagt

Barrenstein. Und eines guten Zeitmanage-

ments: Während der Wettkampfvorbereitung

sind seine Tage streng durchgetaktet: 06:30

Uhr Aufstehen, Kinder fertig machen, zum

Kindergarten bringen. Von 08:00 Uhr bis

13:00 Uhr Arbeiten, Mittagspause, Kinder

vom Kindergarten abholen. Dann, von

15:00 Uhr bis 18:00 Uhr, wieder Arbeiten,

Abendessen um 19:00 Uhr. Danach Kinder

ins Bett, ab zum Sport – je nach anstehender

Disziplin ein bis drei Stunden, inklusive

Stretching und Krafttraining. „Alle langen

Einheiten konnte ich mittwochsvormittags

absolvieren, da habe ich frei, ansonsten

natürlich viel am Wochenende“, erzählt

Barrenstein. In intensiven Phasen kommen

so bis zu 20 Stunden Training pro Woche

zusammen. „Vor allem meiner Frau ver-

danke ich es, dass ich neben der Arbeit

und den Kindern noch so viel Zeit für

Abseits der Praxis

Der Ironman

3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen – wer das schafft, darf sich „Ironman“ nennen. Wie Zahnarzt

Demian Barrenstein aus Schwelm. Über seinen Wettkampf beim weltweit bedeutendsten Triathlon auf Hawaii und eine

Leidenschaft, die mehr ist als ein Work-out – nämlich ein kompletter Lebensentwurf.

Wall of Fame: Wer hier mit seinem Namen steht, gehört zu den Top-Triathleten der Welt. Im Oktober 2016 trat Barrenstein bei den Ironman-

Weltmeisterschaften in Kona/Hawaii an. Ein halbes Jahr zuvor hatte er beim niederländischen Ironman-Wettkampf in Maastricht den ersten Platz

in seiner Alterklasse belegt – gleichbedeutend mit der Qualifikation für die Weltmeisterschaft.

Foto: privat

90

Praxis