zm
107, Nr. 4, 16.2.2017, (410)
2010, als auf Veranlassung des DIMDI ein
Health Technology Assessment HTA veröf-
fentlicht wurde. Dessen Thema sollte ein
Vergleich zwischen der klinischen Funktions-
analyse sowie der instrumentellen Funktions-
analyse sein. Trotz der Unterrichtung des
DIMDI, dass bereits die Fragestellung im
Ansatz falsch war und daher das HTA zu kei-
nen sinnvollen Ergebnissen führen konnte,
wurde der Bericht erstellt – ohne Beteiligung
von Zahnärzten – und als HTA 101 veröffent-
licht [Tinnemann et al., 2010]. Da aufgrund
der fehlerhaften Fragestellung keine passende
Literatur gefunden wurde, schlussfolgerten
die Autoren des HTA fälschlicherweise, dass
es der zahnärztlichen instrumentellen Funk-
tionsanalyse an wissenschaftlicher Unter-
mauerung fehle. Die DGFDT hatte bereits
kurzfristig nach der Publikation des Berichts
eine Korrektur veröffentlicht [Hugger et al.,
2011] und auf die deutlichen Schwach-
punkte der HTA-Recherche hingewiesen.
Nach der Veröffentlichung dieser Leitlinie
sollten derartige methodische „Versehen“
künftig hoffentlich nicht mehr vorkommen.
Es versteht sich, soll hier aber noch einmal
ausdrücklich betont werden, dass die Leit-
linie ohne wirtschaftliche Unterstützung der
medizinischen Industrie erstellt wurde.
Die Autoren hoffen, dass die Leitlinie den
Zahnärztinnen und Zahnärzten hilft, den
Stellenwert der zahnärztlichen instrumen-
tellen Funktionsanalyse als wertvoller Ergän-
zung der klinischen Funktionsanalyse und
anderer Verfahren korrekt einzuschätzen
und sie entsprechend sinnvoll und zum
Wohle der Patienten einzusetzen.
Die Autoren dieser Kurzfassung der Leitlinie
danken den übrigen an der Erstellung der
zugrunde liegenden Leitlinie beteiligten
Co-Autoren (in alphabetischer Reihenfolge):
Klaus Bartsch (VDZI), ZA Jochen Feyen
(DGÄZ), Dr. Gunnar Frahn (DAZ), Sylvia
Gabel (VMF), Prof. Dr. Bernd Kordaß (DGCZ),
Dr. Birgit Lange-Lentz (KZBV), Prof. Dr. Dr.
Andreas Neff (DGMKG), Prof. Dr. Peter Ottl
(DGPro), Dr. Diether Reusch (DGÄZ), Prof.
Dr. Olaf Winzen (BZÄK), Priv.-Doz. Dr. Anne
Wolowski (AKPP) für deren sehr engagierte,
kritische und zugleich konstruktive Mitwir-
kung sowie Dr. Silke Auras (DGZMK,
Leitlinienbeauftragte) und Dr. Cathleen
Muche-Borowski (AWMF) für deren metho-
dische Begleitung und Unterstützung.
Die Leitlinie ist im Original auf der Website
der AWMF veröffentlicht.
Prof. Dr. Alfons Hugger
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik
Universitätsklinikum Düsseldorf
Moorenstr. 5
40225 Düsseldorf
Prof. Dr. Karl-Heinz Utz
Käferweg 1
53639 Königswinter-Stieldorf
Dr. Wolf-Dieter Seeher
Südliche Auffahrtsallee 64
80639 München
PD Dr. M. Oliver Ahlers
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik
Zentrum ZMK
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52
20251 Hamburg
Abbildung 3: Verhalten der Kiefermuskulatur (Masseter rot, Temporalis ant. grün) im sog. Fatiguetest (bei anhaltendem maximalen Aufbiss); darge-
stellt werden Veränderungen der mittleren Frequenz (in Hertz) des Power-Spektrums zur Beurteilung des Erschöpfungszustandes der Muskulatur.
Die leichte Abnahme der mittleren Frequenz ist bei anhaltendem maximalen Aufbeißen als physiologisch anzusehen.
Quelle: Hugger
Die Literaturliste kann auf
www.zm-online.deabgerufen oder in der Redaktion angefordert
werden.
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Praxis