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zm

107, Nr. 6, 16.3.2017, (607)

ärztliche Arbeit!“ Vor über 25 Jahren hat sich

der Zahnarzt gemeinsam mit seiner Frau im

niedersächsischen Wittingen in eigener

Praxis niedergelassen – mittlerweile ist auch

Sohn Christoph Teilhaber der Gemein-

schaftspraxis.

„Der Weg ist das Ziel und

der Spaß enorm“

Ähnlich familiär geht es in der Redaktion

von 79oktan zu. Sie besteht aus zwölf

festen Teammitgliedern. Alle schreiben, fo-

tografieren und recherchieren. Ohne Geld

dafür zu bekommen. Denn hinter Mahlke

steht kein zahlungskräftiger Verlag, und den

Druck gibt es nicht gratis. Doch warum

investiert jemand nicht nur Zeit, sondern

auch noch viel Geld, um eine Zeitschrift

herauszubringen? „Der Weg ist das Ziel und

der Spaß enorm“, erklärt Mahlke. „Denn

das, was für mich an der Oldtimerei immer

schon spannend war, potenziert sich jetzt

noch einmal: interessante Menschen in

einem sympathischen Umfeld kennenlernen,

Geschichte erleben, unser schönes Land aus

einem anderen – noch intensiveren – Blick-

winkel entdecken.“

Heft 1 ist gerade publiziert – unter anderem

mit einem ausführlichen Artikel zum Wart-

burg 355 Coupé, tollen Bildern von ver-

schiedenen Oldtimer-Treffen und einem

Hintergrundbericht aus einer Werkstatt, die

handgefertigte Holzkarosserien herstellt.

Die Geschichten kommen quasi von selbst

ins Haus, sagt Mahlke: „Alle Mitwirkenden

der 79oktan bewegen sich seit Jahren in der

Szene und wenn man empathisch-interes-

siert auf die Menschen zugeht, öffnen sich

viele Türen.“

Seit seiner Jugend interessiert sich der Zahn-

arzt für alles rund um die menschliche

Mobilität. „Wenn man, wie ich, in den 60er

Jahren aufgewachsen ist, kommt man mit

den Jahren am Thema Oldtimer entweder

nicht mehr vorbei, oder man geht Neigun-

gen nach, die ganz anders sind. Wie Golf“,

lacht Mahlke. Ist man in der DDR aufge-

wachsen, liege es zudem nahe, sich mit Ost-

Oldtimern zu beschäftigen, erklärt er weiter.

„Und wenn man dieses Hobby doch etwas

ernsthafter betreibt, dann fällt auf, dass es

bisher keine dazu passende Fachzeitschrift

gab. Das wollte ich ändern!“

„Ost-Oldtimerei gibt es nur

in homöopathischen Dosen“

Denn die Unterschiede zwischen ost- und

westdeutschen Oldtimern sind nicht nur

hinsichtlich der Fahrzeuge groß: „Über Mer-

cedes, Porsche etc. sowie die diesbezügliche

Szene gibt es unendlich viele Publikationen

und Periodika. Die Ost-Oldtimerei wird in

den etablierten Zeitschriften jedoch nicht,

oder nur in homöopathischen Dosen beach-

tet“, sagt Mahlke. „Da es aber auch auf die-

sem Gebiet eine große Zahl an Fans und

Liebhabern gibt, wollen wir mit 79oktan

diesen Menschen eine mediale Plattform

geben, die diese Leidenschaft ernst nimmt.“

Doch worin genau liegt die Faszination für

ostdeutsche Oldtimer? Die Antwort ist ein-

fach: „Mit extrem begrenzten Mitteln wur-

Zahnarzt Dr. Rolf

Mahlke bringt sein

eigenes Magazin für

Ost-Oldtimer heraus

und lebt damit seinen

Traum – kurz vor Pro-

duktionsschluss auch

mal seinen Albtraum.

Foto: privat