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107, Nr. 6, 16.3.2017, (604)

Nach der Wahl betonten alle drei Vorstände

ihren Teamgeist. Sie bekräftigten, als „gut

abgestimmtes Kollegialorgan“ arbeiten zu

wollen, um jene Durchschlagskraft zurück-

zugewinnen, die die KBV wegen der vielen

Querelen der vergangenen Jahre nach in-

nen wie nach außen eingebüßt habe.

Jedem Versuch, die duale Finan-

zierung der Krankenversicherung

abzuschaffen, müssen wir entschieden

entgegentreten.

Dr. Andreas Gassen

Gassen übertraf mit seinem Wahlergebnis

deutlich die geforderte Zwei-Drittel-Mehr-

heit

Ergebnisse?

. Zuvor war er als fachärztli-

cher Vertreter erneut im Amt bestätigt wor-

den. Zweiter Vorsitzender und damit Vize,

und Vertreter der Hausärzte ist Dr. Stephan

Hofmeister, der vorher stellvertretender Vor-

sitzender der KV Hamburg war und jetzt

nach Berlin wechselt. Erstmals wurde – laut

Vorgabe des GKV-Selbstverwaltungsstär-

kungsgesetzes – ein drittes, nicht ärztliches

Vorstandsmitglied gewählt: Dr. Thomas

Kriedel war zuletzt Vorstandsmitglied der KV

Westfalen-Lippe und alternierender Vorsit-

zender von Gesellschafterversammlung und

Verwaltungsausschuss der gematik, die die

Einführung der elektronischen Gesundheits-

karte mitverantwortet. Er wird sich in sei-

nem neuen Amt mit Fragen der Digitalisie-

rung in der ambulanten Versorgung befas-

sen.

Vorausgegangen war dem die Wahl der Vor-

sitzenden der Vertreterversammlung. Neue

Vorsitzende ist die Allgemeinmedizinerin Dr.

Petra Reis-Berkowicz (Bayern), Stellvertreter

sind die Psychotherapeutin Dr. Barbara

Lubisch (Nordrhein) und der Gynäkologe

Dr. Rolf Englisch (Westfalen-Lippe).

Das Vertrauen der Politik

zurückerobern, ...

Die neue Führung erklärte vor der Presse

ihren Willen zur sachorientierten Zusam-

menarbeit. Sie verwies auf eine Resolution

der VV. Darin hatten die Delegierten betont,

dass mit der neuen Führung die Basis ge-

schaffen sei für eine Selbstverwaltung, die

sich das Vertrauen von Politik und BMG

zurückerobern könne und daher keine

weiteren Eingriffe der Rechtsaufsicht mehr

nötig seien: „Die Behandlung und Betreuung

von Patienten auf der Grundlage eines

geschützten Vertrauensverhältnisses von

Ärzten und Psychotherapeuten zu ihren

Patienten steht im Mittelpunkt unserer

Tätigkeit.“ Die KBV stehe zum Grundsatz

„ambulant vor stationär“ und sehe die

flächendeckende Sicherstellung der Versor-

gung als Herausforderung an.

... um wieder kritisch

hinterfragen zu können

In seinem Bericht an die Versammlung

machte Gassen klar: „Die Selbstverwaltung

droht durch die staatlichen Vorgaben der

vergangenen Jahre immer mehr ausgehöhlt

zu werden. Dieser Tendenz müssen wir

unser klares Bekenntnis zum Korporatismus

entgegenhalten.“ Gassen verweis auf das

Konzept „KBV 2020“, das als Richtschnur

für die künftige Ausrichtung der KBV und

ihr politisches Handeln dienen soll. Die

„drängendsten Themen“ sind für ihn

\

die stärkere Kooperation von ambulantem

und stationärem Sektor,

\

die bessere Zusammenarbeit mit anderen

Gesundheitsberufen,

\

das Vorantreiben einer Digitalisierung

in der Versorgung, die sich auf sinnvolle

Innovationen beschränkt und

\

die koordinierte Inanspruchnahme me-

dizinischer Leistungen, die bei der Eigen-

verantwortung der Patienten ansetzt.

Diese Vorschläge will die KBV in die Debatte

bringen und die Programme der Parteien

im bevorstehenden Wahlkampf daraufhin

kritisch hinterfragen.

pr

KBV-Vertreterversammlung

Gassen bleibt an der Spitze

Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hat neu

gewählt. Dr. Andreas Gassen wurde im Amt als Vorstandsvorsitzender bestätigt.

Ihm zur Seite stehen Dr. Stephan Hofmeister und – als neuer dritter Vorstand –

Dr. Thomas Kriedel.

Der neue KBV-Vorstand (v.l.n.r.): Dr. Thomas Kriedel, Dr. Andreas Gassen

und Dr. Stephan Hofmeister

Fotos: axentis.de-Lopata

Die neue Versammlungsleitung (v.l.n.r.): Dipl.-Psych. Barbara Lubisch,

Dr. Petra Reis-Berkowicz und Dr. Rolf Englisch

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