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107, Nr. 6, 16.3.2017, (608)
den technische Lösungen realisiert, die
jeden Respekt verdienen!“ Oldtimer-Lieb-
haber zu sein ist demnach mehr, als bloß
„Garagen-Gold“ zu sammeln und bei Son-
nenschein entlang der Kornfelder zu fahren.
Vielmehr bedeutet es: Schrauben, tüfteln
und ständig reparieren. Auch Mahlke ver-
bringt viel Zeit in der Werkstatt.
Funktionierende Autos
lassen sein Herz schlagen
Deswegen lassen auch die funktionierenden
Autos sein Herz höher schlagen, witzelt er.
„Nein, ehrlich: Wenn ein Defekt beseitigt ist
und man die Werkstatt verlassen kann,
macht die Fahrt besonders viel Freude.“
Bei einer Tour im vergangenen Jahr von
Sachsen über Thüringen bis ins Zillertal in
Tirol saß Mahlke eine Woche lang am Steuer
und durfte mit einem Oldtimer ganze 1.500
Kilometer abspulen. „Ein absolutes High-
light“, sagt Mahlke, „vor allem weil wir in
Österreich ohne Reparatur ankamen.“ Sein
weißer Lada, der auch auf dem ersten Titel-
cover von 79oktan zu sehen ist, wird dage-
gen nur ab und zu gefahren.
”
Oldtimer-Liebhaber zu sein ist
mehr, als bloß „Garagen-Gold“ zu
sammeln oder bei Sonnenschein entlang
der Kornfelder zu fahren. Es bedeutet:
schrauben, tüfteln und ständig reparieren.
Kein Wunder, handelt es sich dabei wirklich
um eine ganz besondere Rarität: Der 1300
SL kann eher als Neuwagen bezeichnet wer-
den. Gerade mal auf 7.000 Kilometer hat er
es in den 28 Jahren seit der Erstzulassung
geschafft. Fast hätte Mahlke auch deshalb
den Termin für die Erstinspektion verpasst.
„Ich hab den Termin um 2.000 Kilometer
überschritten“, erzählt der 56-Jährige,
„macht aber nix. Laut Garantie-Heft war die
immer noch kostenlos!“ Der Werkstatt-
Besuch ist nun als Titelgeschichte in der ers-
ten Ausgabe von 79oktan nachzulesen.
Das Magazin soll jetzt vierteljährlich erschei-
nen – wenn das Heft für 6,90 Euro (im Abo
für 5 Euro, siehe Kasten) auch gekauft wird –
sonst hat die Publikation keine Zukunft. Der-
zeit liegt die Auflage bei 5.000 Exemplaren –
das Ziel sind 15.000. „Wir benötigen eine
stabile Zahl an Abonnenten“, sagt Mahlke,
„und versuchen diese auf Oldtimer-Treffen
und ähnlichen Veranstaltungen zu überzeu-
gen, unserem Projekt eine Chance zu
geben.“ Zeitgleich werden die neuen Hefte
vorproduziert. Die Ausgabe 1/2017 ist
bereits fertig, für das nächste Heft muss
Mahlke selbst noch drei Artikel schreiben.
Die Zeit ist knapp. „Montags bis freitags bin
ich in der Praxis eingespannt, am Wochen-
ende – eigentlich in jeder freien Minute – ar-
beite ich für das Magazin“, sagt er.
Mit einem Fazit nach seinen ersten drei Mo-
naten tut er sich schwer: „Wir haben die
großen Klippen des Vertriebs gerade um-
schifft, dennoch ist weiterhin verdammt viel
zu tun: Artikel schreiben, alles koordinieren,
den ganzen Hühnerhaufen zusammenhal-
ten“, bilanziert Mahlke, „und trotzdem ist
es einfach nur super! Ich freue mich über
jedes Heft, das ich in den Händen halten
darf.“ Und wenn er sich noch etwas wün-
schen dürfte, vielleicht noch einen Oldtimer
für seine Sammlung? Mahlke lacht: „Ich
habe meiner Frau einigermaßen glaubhaft
versprochen, dass der Wagen vom letzten
Jahr die Sammlung abrundet.“
nh
Der Trabant 601 –
das erste Auto von
Zahnarzt Dr. Rolf
Mahlke
Alle Fotos: privat
Auf der Suche nach spannenden Geschichten – und Sponsoren: Fast je-
des Wochenende geht es quer durch die Republik zu Oldtimer-Treffen.
Das Team von 79oktan bei der Druckabnahme der ersten Ausgabe im
September 2016
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Praxis