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107, Nr. 7, 1.4.2017, (784)
Zudem ist für die Anfertigung qualitativ
hochwertiger Bilder eine ausreichende Mit-
arbeit der häufig noch jungen Patienten
notwendig. Dies ist im digitalen Röntgen-
zeitalter selbst mit einem kleinen digitalen
Sensor häufig erst ab dem fünften Lebens-
jahr – selten auch bei jüngeren Kindern – in
ausreichender Qualität möglich (Abbildung
1b). Zudem ist für Schmelzläsionen be-
kannt, dass das Röntgenverfahren zwar eine
Abbildung 1b: Bei der Eröffnung der Distalfläche imponiert eine Läsion, die bis in das Dentin
reicht (D3-Läsion).
Abbildung 1c: Die Therapie der Läsion erfolgt durch eine Kompositfüllung unter Lokalanästhesie
und Kofferdam. Dies unterstreicht die Kooperativität der Patientin.
hohe Spezifität, aber eine nur geringe Sensi-
tivität besitzt.
Therapie und Forschung
Ziel der Forschung auf diesem Gebiet ist
daher, non-invasive Alternativen zum ge-
nannten Röntgenverfahren zu etablieren.
Dazu gehören die Nutzung standardisierter
Untersuchungsschemata (zum Beispiel
ICDA, ICDAS-LAA) auch unter Aufweitung
des Kontaktpunkts vor der Untersuchung
durch die Verwendung von Separiergummis
sowie durch ergänzende technische Ver-
fahren wie etwa Laserfluoreszenzgeräte
(Diagnodent
®
)oder Nah-Infrarot-Transillu-
mination (Diagnocam
®
) [Cortes et al., 2017;
Kühnisch et al., 2016; Ribeiro et al., 2015].
Sind kariöse Läsionen bereits bis ins Dentin
vorgedrungen, ist die Füllungstherapie in
der Regel die Therapie der Wahl (Abbildun-
gen 1b und 1c). Bei Läsionen, die die Pulpa
erreichen, kann auch bereits eine endodon-
tische Behandlung und gegebenenfalls eine
Milchzahnkrone notwendig werden [AAPD,
2012].
Generelle Empfehlungen zur Vermeidung
von Zahnzwischenraumkaries – wenn auch
nicht in allen Fällen hinreichend wissen-
schaftlich gesichert – sind das Trinken von
Wasser als Hauptgetränk, die regelmäßige
und durch eine erwachsene Bezugsperson
durchgeführte Mundhygiene unter Ver-
wendung einer altersangepassten fluorid-
haltigen Zahncreme sowie die Verwendung
von Zahnseide zur Reinigung der Kontakt-
flächen in den Zahnzwischenräumen.
PD Dr. Katharina Bücher
Kinder-und Jugendbehandlung
Poliklinik für Zahnerhaltung und
Parodontologie
Klinikum der Universität München
Goethestr. 70, 80336 München
Die S2k-Leitlinie „Rechtfertigende In-
dikation bei Röntgenaufnahmen in der
Kinderzahnheilkunde“ ist bei der
AWMF mit der Nummer 083006 an-
gemeldet. Die Leitliniengruppe tagt im
Juni in Frankfurt am Main.
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Leitlinie in Arbeit
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Zahnmedizin