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107, Nr. 4, 16.2.2017, (336)
Herr Dr. Rieger, die Dentalfotografie
mit einer Spiegelreflexkamera gilt
als „Goldstandard“. Warum sind
Kamerasysteme – Kompaktkameras,
Smartphonekameras und Bridge-
kameras – nicht unbedingt geeignet?
Dr. Steffen Rieger:
In der Dentalfotografie
gilt die digitale Spiegelreflexkamera (SLR)
mit einem passenden Makroobjektiv und
einem dazugehörigen Blitzsystem zu Recht
als Goldstandard, wenn es um die Herstel-
lung reproduzierbarer und in ihrer Qualität
vorhersagbarer Fotos geht. SLR-Kameras
bieten die vollständige Kontrolle über den
fotografischen Prozess, sie bieten die beste
Bildqualität und ein vielfältiges Ausrüstungs-
angebot speziell für die Fotografie im Nah-
bereich. Mit Kompakt- und Bridgekameras
können allenfalls Teilbereiche der dentalen
Fotografie abgedeckt werden, sie stellen
immer einen Kompromiss dar. Es fehlen
spezielle Makroobjektive oder Blitzsysteme.
Welche Parameter spielen bei der Den-
talfotografie außerdem eine Rolle?
Neben der erforderlichen Ausrüstung (digi-
tale SLR, Makroobjektiv, Blitzsystem) sind
bei der intraoralen Fotografie bestimmte
Standardeinstellungen am Kameragehäuse
zu wählen, um zu guten Aufnahmen zu
gelangen. Der Aufnahmemodus wird auf
„M“ (wie manuell) eingestellt: Damit wer-
den alle Programmautomatiken der Kamera
abgeschaltet. Man stellt die Belichtungszeit
auf eine Synchronzeit von circa 1/200 s und
die Blende auf 22 (bis 32) ein.
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Digitale dentale Fotografie
„Dentalfotografie bietet
unendliche Möglichkeiten“
Die digitale Fototechnik hat sich in der Zahnmedizin längst etabliert: Sie stellt
ein wichtiges Hilfsmittel bei der Therapieplanung, der Dokumentation und
der Umsetzung anspruchsvoller ästhetischer Versorgungen dar – erfordert
aber viel Know-how. Wie aussagekräftige Dentalaufnahmen gelingen,
erklärt Dr. Steffen Rieger.
Klinische Aufnahme während eines parodontal-chirurgischen Eingriffs – gut ausgeleuchteter und
möglichst blutfrei dargestellter intraoperativer Situs
Foto: S. Rieger
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Spiegelreflexkamera
+ mit entsprechender Ausrüstung für
die Dentalfotografie am besten ge-
eignet („Goldstandard“)
+ liefert verlässlich und vorhersagbar
qualitativ sehr gute, reproduzierbare
Aufnahmen
+ universellster Kameratyp
– im Vergleich unhandlich
– Anschaffungskosten
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Kompaktkamera
+ kompakt
– bieten meist weniger Zubehör und
Möglichkeiten im Vergleich zu SLR-
Kameras: Spezielle Makroobjektive
oder Blitzsysteme fehlen.
– Die teilweise angebotenen LED-
Dauerlichtquellen für Kompakt-
kameras bieten oft eine nicht aus-
reichende Lichtmenge im Vergleich
zu Blitzgeräten.
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Smartphone
+ sehr einfache Handhabung
+ kompakt
+ Bildweitergabe einfach möglich:
zum Beispiel bei der Kommunikation
zwischen Zahnarzt und Zahntechni-
ker (Cave: Datenschutz)
+ mit Vorsatzlinsen und LED-Lichtern
ausrüstbar, …
– ... dennoch wesentlich geringere
Aufnahmequalität (Bildschärfe, Aus-
leuchtung, Farbwiedergabe, etc.):
somit für die fotografische Doku-
mentation wenig geeignet
Vor- und Nachteile
von Kamerasystemen
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Praxis