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107, Nr. 4, 16.2.2017, (338)
Bei einem vorgegebenen Abbildungsmaß-
stab bestimmt die Blende das Ausmaß der
Schärfentiefe. Je kleiner die Blendenöffnung
ist (das heißt, je größer die Blendenzahl ist),
desto größer ist die Schärfentiefe. Eine hohe
Blendenzahl wie 22 ergibt somit scharfe
Detailaufnahmen. Weiterhin stellt man die
Lichtempfindlichkeit auf ISO 100 und den
Weißabgleich auf „Blitz“ beziehungsweise
bei manchen Kameras auf „Tageslicht“ ein.
Außerdem kann eine Belichtungskorrektur
von +1/3 Blendenstufen sinnvoll sein, falls
die Bilder zu dunkel erscheinen. Diese Ein-
stellungen kann man je nach Kameratyp als
persönliche Voreinstellung abspeichern. So
eingestellt ist das Kamerasystem jederzeit
startklar für intraorale Aufnahmen.
Auch die richtige Beleuchtung ist be-
deutsam. Können Sie die Beleuch-
tungssysteme kurz erläutern?
Lichtquelle der Wahl für die Dentalfotogra-
fie ist das Blitzgerät. LED-Dauerlichtquellen
haben den Vorteil, dass sie die Mundhöhle
beim Einstellen der Kamera gut ausleuch-
ten, sie können jedoch Probleme bezüglich
der Farbwiedergabe machen und bieten
häufig eine nicht ausreichende Lichtmenge,
so dass die Blende sehr weit geöffnet
(=geringere Schärfentiefe) werden muss.
Für die Dentalfotografie sind sowohl Ring-
als auch Lateralblitze geeignet. Der Ringblitz
kann als „Allrounder“ gesehen werden: Er
?
ermöglicht eine schattenlose und direkte
Ausleuchtung der Mundhöhle auch in
schwierigen Situationen bei einfachem
Handling und guter Farbwiedergabe. Durch
die schattenlose Ausleuchtung resultiert
allerdings ein kontrastarmes und „flaches“
Bild. Im Frontzahnbereich können störende
Reflexionen auftreten. Mit Lateral- oder
Zangenblitzen erzeugt man eine seitliche
Lichtführung und schafft somit die für
die plastische, dreidimensionale Wirkung
erforderlichen Schatten. Das Bild erscheint
kontrastreicher und brillanter. Nachteilig
ist das schwierigere Handling, da das Blitz-
system je nach Aufnahmesituation unter-
schiedlich ausgerichtet werden muss. Für
den Routineeinsatz empfiehlt sich eher der
Ringblitz.
Welches Zubehör ist bei der Dental-
fotografie unerlässlich?
Neben dem Kamerasystem sind Wangen-
halter und Fotospiegel unerlässlich. Wan-
genhalter öffnen die Mundhöhle, um die zu
fotografierenden Areale darzustellen und er-
möglichen eine optimale Ausleuchtung.
Gut geeignet sind einzelne Wangenhalter
aus Kunststoff oder solche aus Metall, die in
der Regel für chirurgische Indikationen ein-
gesetzt werden. Fotospiegel ermöglichen
die indirekte Fotografie von nicht direkt ein-
sehbaren Bereichen der Mundhöhle, wie
zum Beispiel der Okklusalflächen. Sinnvoll
?
sind Glasspiegel mit Oberflächenverspie-
gelung. Sie sollten über einen ausreichend
langen Griff verfügen.
Welche Tipps für dentale Fotografien
können Sie Zahnärzten geben?
Trainieren Sie den Workflow im Team in
einem praktischen Arbeitskurs. Halten Sie
die zusammengebaute und korrekt einge-
stellte Kamera nebst Hilfsmitteln (Spiegel/
Wangenhalter) griffbereit und integrieren
Sie die Fotografie in Ihren Behandlungs-
ablauf. So fotografieren Sie viel und ge-
winnen an Routine. Übung macht den
Meister! Ziel ist die rasche Gewinnung von
Bildern, die scharf, gut ausgeleuchtet und
reproduzierbar sind. Achten Sie vor der Aus-
lösung auf die Bildaufteilung – Wichtiges
gehört ins Zentrum, Unwichtiges, beispiels-
weise die Nase des Patienten bei Palatinal-
aufnahmen von Frontzähnen, gehört an
den Rand oder wird ganz weggelassen.
Fotografieren Sie achsengerecht. Dies be-
deutet, dass sich die optische Achse in der
Okklusionsebene fortsetzt. Ein im Kamera-
?
Klinische Aufnahme mit Contraster – durch den schwarzen Hintergrund erscheinen die Zähne
freigestellt
Foto: B. Votteler
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Ringblitz
+ einfache Handhabung
+ sichere Ausleuchtung, insbesondere
in den posterioren Bereichen der
Mundhöhle
– Eine schattenlose Ausleuchtung kann
zu wenig plastischen Bildern führen.
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Lateralblitz
+ sehr plastische Ausleuchtung
– schwierigere Handhabung: Das Blitz-
system muss je nach Aufnahme-
situation unterschiedlich ausgerich-
tet werden.
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Fazit
Eine digitale Spiegelreflexkamera mit
Festbrennweiten-Makroobjektiv (100–
105 Millimeter Brennweite empfohlen)
und Ringblitz ist für den Routineeinsatz
in der zahnärztlichen Praxis am besten
geeignet.
Vor- und Nachteile
von Blitzgeräten
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Praxis