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107, Nr. 12, 16.6.2017, (1435)

ermann Gröhe und Ärztepräsident Prof. Dr. Frank

öffnung des 120. Deutschen Ärztetags in Freiburg.

Foto: J.Gebhardt

Heil- und Kostenpläne für die Versorgung

von Zahnersatz nicht digital gleich an die

Kasse weitergeleitet werden können?

Wie die Digitalisierung uns hilft, zeigt die

klinische Forschung. Während früher – be-

dingt durch ein spezifisches Profil der ge-

suchten Patienten – meist Jahre notwendig

waren, um eine ausreichende Anzahl von

Probanden für eine wissenschaftliche Studie

zu rekrutieren, hat sich dieser Vorgang

durch die Nutzung von sozialen Netz-

werken auf Tage bis Wochen reduziert.

Und denken wir nur an den Austausch von

Informationen per Telemedizin über Fach-

Die Delegierten fordern alle Parteien

auf, sich klar zum freiheitlichen Gesund-

heitswesen zu bekennen. Sie legten ein

Bekenntnis zum dualen System

ab, das

fortentwickelt werden müsse. Mit der Ein-

führung einer Einheitsversicherung „drohen

Rationierung, Wartezeiten und Begrenzun-

gen“ des Leistungskatalogs.

Bei der

GOÄ-Novelle

wurde die BÄK be-

auftragt, die vom Berufsstand eingebrachten

Änderungen zum Leistungsverzeichnis unter

Einbindung der beteiligten Verbände und

Fachgesellschaften mit dem PKV-Verband

und der Beihilfe abzustimmen und die

Entwürfe samt finaler GÖÄ-Bewertungen

dem BMG zu übergeben.

Im Hinblick auf die Patientensicherheit

sei bei der

Krankenhausvergütung

eine

höhere Berücksichtigung der Personalaus-

stattung und -entwicklung notwendig.

Der Ärztetag begrüßt die von der Regie-

rung geplanten

Personaluntergrenzen in

der Pflege

. Solche Mindestpersonalvorgaben

seien für alle Berufe mit unmittelbarer

Patientenversorgung einzuführen.

Bund und Länder sollen bei den

Versor-

gungsstrukturen im Notfallbereich

not-

wendige Investitionen, Vorhalteleistungen

und Personalentwicklungskosten extra-

budgetär sicherstellen. Konkret gehe es

darum, Notfallpraxen beziehungsweise

Bereitschaftspraxen an geeigneten Kliniken

als Anlaufstellen zu schaffen.

Für die

Reform des Medizinstudiums

wurde auch eine Finanzierung gefordert.

Es wurde ein grundlegender gesund-

heitspolitischer

Strategiewechsel hin zu

einer stärkeren Patientenorientierung

verlangt. Der von der Politik ausgerufene

„Wettbewerb im Gesundheitswesen“ er-

weise sich zunehmend als verhängnisvoll.

Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeberufe

stünden unter einem ständigen finanziellen

Leistungsdruck. Es werde primär auf Kosten-

und Mengenbegrenzung gesetzt. „Diese

Politik hat uns in die weiche Rationierung

und in eine schlechtere Versorgung zu

höheren Kosten geführt“, heißt es.

Im Sinne einer Bedarfsgerechtigkeit in

der Patientenversorgung sei eine

Reform

der Betriebskostenfinanzierung

in den

Kliniken unerlässlich . Die Ausgestaltung

des DRG-Systems sei in einer Sackgasse“

geendet. An die Krankenhausträger erging

die Forderung, Fehlanreize durch vorrangig

ökonomisch motivierte Zielvorgaben zu

vermeiden und Ärzte nicht dadurch unter

Druck zu setzen.

Bei der

Novelle der (Muster-)Weiter-

bildungsordnung

forderten die Delegierten

alle Beteiligten auf, die Arbeiten zügig zum

Abschluss zu bringen.

Das

Heilpraktikerwesen

müsse refor-

miert werden, indem alle invasiven Maß-

nahmen sowie die Behandlung von Krebs-

erkrankungen vom Tätigkeitsumfang von

Heilpraktikern auszuschließen sind. Bei

Krankheiten, die über eine Befindlichkeits-

störung hinausgehen, habe der Heilpraktiker

den Kranken zum Arzt zu schicken.

Bund und Länder müsssten die Zahl der

Medizinstudienplätze

sofort um mindes-

tens zehn Prozent erhöhen und ausreichend

finanzieren. Ansonsten werde der „Master-

plan Medizinstudium 2020“ hinter den

Erwartungen zurückbleiben.

Die im Plan vorgesehene Einführung einer

Landarztquote

lehnte der Ärztetag ab.

Ziel sei, Gesundheitliche Kompetenzen

bereits im Kindes-und Jugendalter zu för-

dern

. Gesundheitsrelevante Themen sollen

in die Ausbildung von Lehrern und Erziehern

sowie in die Lehrpläne aufgenommen

werden. Der Ärztetag forderte die Kultus-

ministerkonferenz dazu auf, die Rahmen-

bedingungen dafür zu schaffen. An allen

Schulen sollte das Fach „Gesundheit und

Prävention“ ab der ersten Klasse bis zum

Schulabschluss eingeführt werden.

Die Bundesärztekammer soll ein Konzept

zur

hausärztlichen Versorgung mit inter-

professionellen Praxisteams

vorlegen.

Leitgedanken: eine stärkere Ausrichtung der

hausärztlichen Versorgung auf die Behand-

lung chronisch kranker Patienten sowie auf

Prävention und Rehabilitation.

Mehr im Internet unter:

www.baek.de

Die wichtigsten Beschlüsse auf dem Ärztetag

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