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zm

107, Nr. 12, 16.6.2017, (1445)

Zahn 36 war vorher durch einen Kollegen

notfallmäßig endodontisch behandelt wor-

den. Aber da die Patientin zu lange abge-

wartet hatte, wurden bei der Entfernung

der provisorischen Füllung eine Reihe sub-

gingivaler Defekte sichtbar. Die Fixierung

des Weisheitszahns nach der Transplantation

an seiner neuen Position erfolgte mittels

einer Tiefziehschiene.

Das Verfahren war im Jahr 2002 noch

nicht etabliert. Doch wider allgemeines Er-

warten gestaltete sich die Einheilung pro-

blemlos. Nach einem Jahr zeigte sich der

Zahn 28 – nun im Unterkiefer an Position

36 – kaufunktionell voll integriert: Die

Abbildungen 1 bis 4 veranschaulichen die

Situation im Jahr 2002 [erschienen in:

„Wenn Weisheitszähne zum 6-er werden“,

H.-W. Bertelsen, ZM 92 Nr.7, 1.4.2002

(756), Fall 3]. Abbildung 6 zeigt die Situation

im OPG, Abbildung 7 die klinische Situation

heute.

Der damals transplantierte Zahn stellt sich

heute in klinischer Untersuchung marginal

frei von parodontalen Problemen und auch

nach 15 Jahren kaufunktionell voll integriert

vor.

Resümee des Autors

Die vitale Transplantation von retinierten

Weisheitszähnen stellt eine hervorragende

Methode dar, um Zähne, die kariös stark

angegriffen oder schon zerstört sind, zu er-

setzen. Wirtschaftlich betrachtet zeigt diese

Methode sowohl gegenüber der konven-

tionellen Prothetik (wie bei einer Brücken-

versorgung) als auch im Vergleich zu Im-

plantat-gestützter Prothetik klare Vorteile

und stellt sowohl für den Zahnarzt (Image-

gewinn, Patientenbindung) als auch für den

Patienten (Kosteneinsparung, keine Invasiv-

Behandlung) eine klare Win-win-Situation

dar.

Dr. Hans-Werner Bertelsen

Ambulante Klinik am St. Joseph-Stift

Georg-Gröning-Str. 57

28209 Bremen

Diese Arbeit ist in dankbarer Erinnerung Prof.

Dr. Dr. Wolfgang Koberg gewidmet.

Abbildung 5: orale Situation im Jahr 2017 im OPG, 15 Jahre post operationem

Abbildung 6: Heute zeigt sich der transplantierte Zahn ohne parodontologische Problematik. Die

Patientin kommt halbjährlich zum Recall.

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