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107, Nr. 1, 1.1.2017, (56)

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung,

kurz COPD (chronic obstructive pulmonary

disease), ist der Überbegriff für die chronisch-

obstruktive Bronchitis und das Lungenem-

physem – und laut Weltgesundheitsorganisa-

tion (WHO) damit die häufigste chronische

Erkrankung der Atmungsorgane. Weltweit

betrachtet nimmt die COPD den vierten Platz

in der Todesursachenstatistik ein – in Europa

ist sie die dritthäufigste Todesursache.

Risikofaktor Rauchen

Hauptursache der COPD ist die Konfrontati-

on der Atemwege mit Noxen, allen voran

bedingt durch das Rauchen. So gehen Ex-

perten davon aus, dass in der westlichen

Welt 80 bis sogar 90 Prozent der COPD-Fälle

durch Nikotinabusus verursacht sind.

Die Erkrankung manifestiert sich üblicher-

weise nach dem 40. Lebensjahr und nimmt

in ihrer Inzidenz mit steigendem Lebens-

alter zu, wobei ein Krankheitsgipfel im sieb-

ten Lebensjahrzehnt erreicht wird. Da heut-

zutage Jugendliche oft bereits sehr früh mit

dem Rauchen beginnen, wird erwartet, dass

die COPD künftig häufiger auch schon in

jüngeren Jahren zu diagnostizieren sein

wird. Denn das Krankheitsrisiko steigt mit

der Zahl der gerauchten Zigaretten, es wird

entscheidend durch die lebenslang ge-

rauchte Zigarettenzahl bestimmt. Abge-

schätzt wird diese in sogenannten Pa-

ckungsjahren (pack years), wobei die „Maß-

einheit“ pack year für die Angabe steht, dass

ein Raucher ein Jahr lang durchschnittlich

eine Packung Zigaretten täglich geraucht

hat. 20 pack years können jedoch bedeuten,

dass 20 Jahre lang eine Packung Zigaretten

täglich oder auch zehn Jahre lang zwei

Schachteln pro Tag konsumiert wurden.

Das Rauchen als kausaler Faktor hat zwar eine

hohe Korrelation mit der Manifestation der

Erkrankung, aber auch Nicht-Aktivraucher er-

kranken zunehmend häufiger. Nach Anga-

ben der „Lungenärzte im Netz“ ist in

Deutschland mehr als ein Viertel der nicht-

rauchenden Bevölkerung regelmäßig Passiv-

Repetitorium: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Die Luft wird knapp

Der Patient hustet, keucht und bekommt erkennbar schlecht Luft, obwohl er ruhig

im Zahnarztstuhl sitzt? Dann ist an eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung

– kurz COPD – als Ursache zu denken. Sie nimmt an Häufigkeit stetig zu und hat

längst das Niveau einer Volkskrankheit erreicht.

Es wird geschätzt, dass derzeit rund zehn bis sogar zwölf Prozent der über 40-Jährigen hierzulande an einer COPD leiden. Damit ist die COPD

häufiger als Asthma, Pneumonien und ein Bronchialkarzinom zusammengenommen.

Illustration: zm-DÄV

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