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107, Nr. 4, 16.2.2017, (391)

nen wir in einer sicheren Atmosphäre zur

Ruhe kommen, die noch nicht abgeschlos-

senen Aufgaben erneut zur Bearbeitung an-

zubieten. Wenn also noch nicht absolute

Entschiedenheit herrscht, wird dieses Netz-

werk die entsprechende Entscheidung immer

wieder anbieten – und wir zweifeln.

Die Aktivität des Ruhe-Netzwerks ist jedem,

der meditiert, gut bekannt. Probieren Sie

einfach einmal, zwei Minuten „an nichts

zu denken“ – danach haben Sie vermutlich

die Aktivität Ihres Ruhe-Netzwerks kennen-

gelernt. Sobald man versucht, ruhig zu

sein und nichts zu denken, wird es aktiv.

Eine wichtige Möglichkeit, hier „Ruhe zu

schaffen“, besteht darin, die Gedanken zu

beobachten und ihnen nicht zu folgen.

Bei Entscheidungen klappt das nur, wenn

man sich einigermaßen sicher sein kann,

dass alle wichtigen Aspekte berücksichtigt

wurden. Wenn die jeweilige Entscheidung

nach einem vollständigen Entscheidungs-

verfahren getroffen wurde, ist es relativ

leicht, sich selbst zu sagen: „Ich habe diese

Entscheidung vollständig getroffen, es ist

nicht notwendig darüber erneut nachzu-

denken. Erneutes Nachdenken wird auch

nicht zu anderen Ergebnissen führen!

Wenn dieser Denkprozess mehrfach durch-

laufen worden ist, „lernt“ das Ruhenetzwerk

quasi, dass das Thema „erledigt“ ist. Die

Zweifel werden seltener und hören irgend-

wann ganz auf. Fängt man jedoch an,

die Entscheidung erneut aufzurollen und

wieder zu durchdenken, nehmen die Zwei-

fel wieder zu. Der Umgang mit Zweifeln

ist also ein normaler kognitiver Übungs-

prozess. Eine Voraussetzung, um in solchen

Situationen schneller zur Ruhe zu kommen,

ist, dass man die Sicherheit hat, die ent-

sprechende Entscheidung – nach bestem

Wissen und Gewissen – vollständig getrof-

fen zu haben. Dafür gibt es Entscheidungs-

verfahren, die sowohl die kognitiven als

auch die emotionalen Aspekte systematisch

untersuchen.

Sicherheit durch

systematisches Vorgehen

Man beginnt damit, zuerst die Sachaspekte

systematisch zu untersuchen. Da wir darin

Kosten-Nutzen-Analyse

GEWINNE

Was gewinne ich?

Was gewinnen andere (Klinik, Kollegen, Familie, ...)?

VERLUST & VERZICHT

Was verliere ich / Worauf muss ich verzichten?

Was verlieren andere / Worauf müssen andere verzichten?

AUFWAND & KOSTEN

Was muss ich aufwenden (Kosten, Zeit, Energie, ...)?

Was müssen andere aufwenden?

Füllen Sie die Tabelle aus und verschaffen Sie sich so einen Überblick über die zu erwartenden

positiven und negativen Aspekte und über den zu erwartenden Aufwand im Rahmen von

Entscheidungen. Dabei wird sowohl Ihre eigene Sicht als auch die von eventuell von der

Entscheidung Betroffenen ins Auge gefasst.

Quelle: Anke Handrock

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in der Stadt

Niederlassung

auf dem Land