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107, Nr. 5, 1.3.2017, (480)

Ohne Zweifel ist in der Zahn-, Mund- und

Kieferheilkunde Grundlagenforschung auch

heute noch notwendig. Dies sind wir unseren

Patienten schuldig und auch den Steuer-

zahlern, die die Forschung finanzieren.

Auf der alljährlich im Januar in Mainz statt-

findenden Jahrestagung der Arbeitsgemein-

schaft für Grundlagenforschung (AfG) in der

DGZMK war es jahrelang so voll, dass man

auf der Hörsaaltreppe gerade noch einen

Platz bekam. In den vergangenen Jahren

ging die Zahl der Beiträge wie auch der Teil-

nehmer deutlich zurück, möglicherweise

auch deshalb, weil viele neue Arbeits-

gemeinschaften innerhalb der DGMZK

gegründet wurden, deren Teilnehmer sich

vorher im Rahmen der AfG getroffen

hatten. 2017 sind die Zahlen endlich wieder

gestiegen.

Die Veranstaltung ist attraktiv und wertvoll,

stehen doch die Forschungsinhalte aus allen

Grundlagenbereichen der Zahn-, Mund-

und Kieferheilkunde im Vordergrund. Die

Diskussionen dienen dem tiefem Verständ-

nis und regen den fachübergreifenden Aus-

tausch an, nicht selten entstehen gerade so

und ungeplant neue Ideen, Fragestellungen

und ungewöhnliche Kooperationen. Es gibt

Preise für Nachwuchswissenschaft-

ler, wobei die Preisträger ihren Vor-

trag am jeweils nachfolgenden

Deutschen Zahnärztetag vorstellen.

In der ungezwungenen Atmosphäre

fühlen sich Newcomer schnell wohl

und fassen Vertrauen in die eigene

Arbeit. Und wer möchte, der

kann sogar 14 Fortbildungspunkte

einreichen.

Freiräume für die

Forschung entfallen

Wir müssen aber auch Probleme an-

sprechen: Zur Analyse der Beitrags-

anmeldungen über die vergange-

nen 30 Jahre haben wir für jede

Tagung eine Landkarte zusammen-

gestellt (Grafik links), die die Anzahl

der Beiträge und die Universitäten,

aus denen sie stammen, aufzeigt. So

wurde deutlich, dass es Standorte

gibt, aus denen über Jahre hinweg

regelmäßig zahlreiche Beiträge

kommen und es wurden auch Uni-

versitätszahnkliniken erkennbar, von

denen jahrzehntelang kein Beitrag auf der

AfG vorgestellt wurde (Grafik rechts). Sicher

ist die Forschungsaktivität unregelmäßig,

aber man sollte nicht davon ausgehen,

dass es Standorte gibt, an denen keine

Grundlagenforschung stattfindet. Es sollte

eher angenommen werden, dass die Kol-

legen andere Kongresse aufsuchen und

der AfG fernbleiben. Auf der Suche nach

den Gründen haben wir im vergangenen

Jahr recht offensiv das Gespräch mit den

wissenschaftlich tätigen Kollegen gesucht.

Dabei wurde offenbar, wie sehr sich seit

der Gründung der AfG im Jahr 1968 die

Grundlagenforschung

Bitte nicht nur Feierabendforschung

Erhebliche Unterschiede in Größe und Leistungsfähigkeit der (zahn)medizinischen

Wissenschaftsstandorte hat jüngst bereits der Wissenschaftsrat beschrieben. Und

auch auf der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Grundlagenforschung

(AfG) in der DGZMK sind einige Hochschulstandorte präsent, andere quasi

unsichtbar. Die Vorsitzenden sehen die Gründe in ökonomischen Zwängen und

fragwürdigen Anreizen, die gegenwärtig das Wissenschaftssystem prägen.

Grafische Darstellung des Programms der 49. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Grundlagenforschung

in der DGZMK. Zu sehen sind die Anzahl der Vorträge und Poster und ihre „akademische Herkunft“.

Grafik: Beate Lion

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Zahnmedizin