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zm

107, Nr. 11, 1.6.2017, (1374)

operativen Phase zwangsläufig mechanischen

Belastungen im Rahmen von Sprech- und

Kaubewegungen ausgesetzt ist. Entlastungs-

nähte werden vor dem Legen der Verschluss-

nähte geknüpft, wobei die Nähte hierbei

gekreuzt oder parallel verlaufen und relativ

zur Inzisionslinie entweder horizontal oder

vertikal angelegt sein können. Zudem kann

die Schnittlinie entweder auf externe oder

auf interne Weise überbrückt werden [Burk-

hardt/Lang, 2015]. Die in der Parodontal-

und Implantatchirurgie am häufigsten zur

Anwendung kommende Entlastungsnaht

ist die intern verlaufende, horizontale

Matratzennaht, die parallel oder gekreuzt

über die Inzisionslinie verlaufen kann (Abbil-

dungen 1 und 2).

Die Einzelschlingnaht:

Die regenerative

Parodontalbehandlung tiefer infraalveolärer

Knochendefekte erfordert interdental häu-

fig eine Inzisionsführung im Sinne einer

„simplified papilla preservation technique“,

schräg von bukkal nach oral durch die

Papille [Cortellini et al., 1999]. Da hierbei

der Interdentalraum zur Durchführung

korrekt orientierter Einzelknopfnähte kaum

zugänglich ist, hat sich in diesen Fällen zur

Erzielung einer präzisen Lappenadaption

die Durchführung von Einzelschlingnähten

bewährt. Die Wunde wird in diesen Fällen

durch die in den Nahtverlauf einbezogene

mastikatorische Mukosa des Gaumens be-

ziehungsweise durch die Gingiva der lingua-

len Schleimhaut stabilisiert (Abbildungen 3

und 4).

Zusammenfassung

In der rekonstruktiven Parodontal- und

Implantatchirurgie stehen heute komplika-

tionslose Wundheilungsabläufe während

der frühen postoperativen Heilungsphase –

klinisch wie wissenschaftlich – im Mittel-

punkt des Interesses als Schlüssel zu erfolg-

reichen Behandlungsresultaten. Die zentrale

Herausforderung in den meisten Fällen ist da-

bei, eine primäre Wundheilung zu erzielen.

Die Suche nach Ankern, die zur Erzielung

einer bestmöglichen Wundstabilität in den

Nahtverlauf eingebunden werden können,

ist deshalb oftmals ein entscheidender

Schritt für den Erfolg.

Die ausführliche Originalfassung dieses

Beitrags ist in „IMPLANTOLOGIE“ 2016,

Heft 3, Seite 281–294, erschienen. Der

gekürzte Nachdruck erfolgt mit freundlicher

Genehmigung des Quintessenz-Verlags.

Dr. med. dent. Otto Zuhr

Praxis für Zahnheilkunde Hürzeler/Zuhr

Rosenkavalierplatz 18, 81673 München

und

Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

(Carolinum) der Johann-Wolfgang-Goethe-

Universität Frankfurt am Main

Poliklinik für Parodontologie

Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt a.M.

o.zuhr@huerzelerzuhr.com

ZA Dodji Lukas Akakpo

Praxis für Zahnheilkunde Hürzeler/Zuhr

Rosenkavalierplatz 18, 81673 München

Prof. Dr. med. dent. Markus Hürzeler

Praxis für Zahnheilkunde Hürzeler/Zuhr

Rosenkavalierplatz 18, 81673 München

und

Klinik für Zahnerhaltungskunde und Paro-

dontologie, Universitätsklinikum Freiburg

Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg

Quelle: Zuhr et al.

Die Literaturliste kann auf

www.zm-online.de

abgerufen oder in der Redaktion angefordert

werden.

Abbildung 3: Schematische

Darstellung einer Einzelschling-

naht von sagittal

Abbildung 4: Schematische

Darstellung der Lappen-

stabilisierung (Pfeil) durch

eine Einzelschlingnaht:

Die beim zweiten Einstich

gefasste mastikatorische

Gaumenmukosa fungiert

hierbei als Anker. (MLB =

mobiler bukkaler Lappen,

MLP = mobiler palatinaler

Lappen, A = Anker)

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Zahnmedizin