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107, Nr. 1, 1.1.2017, (14)
2012 legte das IDZ eine systema-
tische Übersicht zur Mundgesundheit von
Pflegebedürftigen und Menschen mit Be-
hinderungen in Deutschland vor. Grundlage
waren aktuelle Einzelstudien [1, 2]: Zehn re-
gionale Studien aus 2000 bis 2012 wurden
für Menschen mit Pflegebedarf einbezogen.
Einerseits wurde dabei bereits klar, dass die
Mundgesundheit dieser vulnerablen Grup-
pen im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung
in Deutschland kompromittiert ist. Anderer-
seits machte die Literaturübersicht deutlich,
dass auf diesem Gebiet ein erheblicher For-
schungsbedarf besteht. Aus diesem Grund
wurde die Fünfte Deutsche Mundgesund-
heitsstudie (DMS V) um die systematische
Untersuchung der 75- bis 100-Jährigen –
mit Schwerpunkt auf Menschen mit Pflege-
bedarf – mithilfe eines entsprechenden oral-
epidemiologischen Altenmoduls ergänzt:
22,6 Prozent waren in dieser Altersgruppe,
den älteren Senioren, pflegebedürftig. Da-
von lebten 30,7 Prozent zum Erhebungs-
zeitpunkt in stationären Einrichtungen und
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Senioren mit Pflegebedarf
DMS V – Pflege braucht Prophylaxe
A. Rainer Jordan
In Deutschland vollzieht sich ein enormer demografischer Wandel: Zum einen erreichen
die Menschen ein höheres Alter, zum anderen nimmt der Anteil der Senioren aufgrund
der sinkenden Geburtenrate kontinuierlich zu. Epidemiologische Daten zur Mundgesund-
heit der älteren Senioren sind deshalb für die Planung der zahnmedizinischen Versorgung
unverzichtbar. Die DMS V umfasst erstmals die 75- bis 100-Jährigen – und zeigt, wie
hoch das Präventionspotenzial in dieser Altersgruppe noch ist.