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107, Nr. 2, 16.1.2017, (174)
„Das HDZ verfolgt eine nachhaltige Verbes-
serung der Lebenssituation von Menschen
in Lepra- und Notgebieten, besonders eine
nachhaltige Verbesserung im Bildungs- und
Gesundheitsbereich. Dabei sind dem HDZ
die Kooperationen und Vernetzungen mit
Partnern auf nationaler wie internationaler
Ebene sehr wichtig“, erklärte Dr. Klaus
Winter, Vorsteher des HDZ, im Jahresbericht
2016. Partnerschaft beruhe auf Gleich-
berechtigung – und Gleichberechtigung auf
Selbstbewusstsein. „Nur wenn auch die
Empfänger, die unsere Hilfe benötigen,
selbstbewusst ihre eigenen Stärken er-
kennen, werden sie an sich selbst glauben
können. Und wer an sich selbst glaubt, kann
auch darauf setzen, ein Partner zu sein.“
Nach Angaben von Winter standen dem
HDZ im Jahr 2016 knapp 593.500 Euro zur
Verfügung. Diese Spendengelder flossen in
nationale wie internationale Projekte und
verteilten sich so auf die Kontinente:
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Asien (52 Prozent)
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Südamerika (20 Prozent)
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Europa (18 Prozent)
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Afrika (10 Prozent)
Hilfe nach Wirbelsturm in Haiti:
Anfang Oktober hat der Hurrikan „Matthew“
in Haiti große Verwüstungen hinterlassen.
Zerstörte Häuser, eingestürzte Brücken,
überschwemmte Felder, vernichtete Ernten,
überflutete Straßen – besonders in den
Elendsvierteln zeigen sich die verheerenden
Folgen. Nach dem Erdbeben vor sechs Jah-
ren und dem Wirbelsturm „Sandy“ vor drei
Jahren „überfiel“ damit eine weitere Natur-
katastrophe das bitterarme Land. „Das HDZ
hat daher seinen Partnern jeweils 20.000
Euro Soforthilfe zum Kauf von Reis, Öl, Boh-
nen und dem Wiederaufbau der Häuser zur
Verfügung gestellt“, berichtete Winter. Wei-
tere Mittel seien dringend notwendig. Das
HDZ fühle sich für die Kinder und Familien
im Einzugsgebiet der Schule verantwortlich,
die vom HDZ unterstützt wird. Die Bundes-
zahnärztekammer (BZÄK) und das HDZ ru-
fen daher zur Unterstützung auf.
Ausbildungsförderung in Vietnam:
In Vietnam fördert die Stiftung neben einer
Lepra- und Behinderteneinrichtung den
Aufbau einer Gastronomiefachschule für
die qualifizierte Ausbildung benachteiligter
Jugendlicher in Saigon. Dieses Pilotprojekt
funktioniert als Berufsausbildung im dualen
System. Das Haus, das für diese Ausbildung
umgebaut und saniert wurde, liegt mitten
in Saigon. Das Projekt ist ein Gemeinschafts-
projekt zusammen mit Misereor. Von der
Gesamtsumme von knapp 400.000 Euro
trug das HDZ insgesamt 320.000 Euro.
Neue Klassenzimmer in Burkina Faso:
Das Stern Stewart Institut e. V. in München
hat den Bau eines Gymnasiums in Koudou-
gou in Burkina Faso geplant und ausgeführt.
Zum HDZ-Projektpartner wurde das Institut
durch die Planung einer Zahnstation, die in
die Schule integriert werden soll. Anfang
Oktober 2014 war mit dem Bau der Schule
begonnen worden, zum Schuljahr 2015/2016
wurde das Haus eröffnet. Zunächst werden
Jahresbilanz 2016
Das HDZ schaut hin und hilft
Im Herbst 2016 wütete Wirbelsturm „Matthew“ in der Karibik – das ohnehin
geschwächte Haiti wurde mit besonderer Wucht erneut in Teilen zerstört.
Die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) leistete unkompliziert Sofort-
hilfe. Aber nicht nur dort, auch an vielen anderen Orten konnte das HDZ Projekte
fördern. Künftig engagiert sich die Stiftung auch für Zahnmedizinstudierende im
Rahmen der Mitfinanzierung ihrer Auslandsfamulaturen.
Das HDZ hatte im Jahr 2013 den Bau einer Schule in der Stadt Carrefour
auf Haiti finanziell unterstützt. Für die Schüler und Familien im Einzugs-
gebiet fühlt sich das HDZ nach dem Hurrikan verantwortlich.
Fotos: HDZ
Das Pilotprojekt der dualen Berufsausbildung im Bereich der Gastronomie
soll benachteiligten Jugendlichen in Vietnam die Chance auf eine bessere
Zukunft bieten.
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