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zm

107, Nr. 3, 1.2.2017, (265)

Behandlung:

\

Zuerst erfolgte die Extraktion der beiden

persistierenden Milchzähne 54 und 74.

\

Unter Bisshebung auf Artikulator-mon-

tierten Modellen hergestellte Kunststoff-

provisorien auf den Ober- und den Unter-

kiefer-Schneide- und -Eckzähnen und den

Unterkiefer-Sechsern (Abbildung 5) wurden

adhäsiv eingesetzt (Abbildung 6). Die so be-

werkstelligte Vergrößerung der Zähne war

Voraussetzung für die kieferorthopädische

Behandlung.

\

Nach Abschluss der über circa drei Jahre

plangemäß verlaufenen präoperativen fest

sitzenden kieferorthopädischen Behandlung

wurde in Allgemeinnarkose der chirurgische

Eingriff durchgeführt:

Oberkiefer: eine Le-Fort-I-Osteotomie in zwei

Teilen mit paramedianer Osteotomie zur

Oberkieferverbreiterung, Kaudalverlagerung

und Korrektur einer geringgradigen Mittel-

linienverschiebung (nach Vorgabe der the-

rapeutisch einartikulierten Modelle) sowie

Fixierung mit Miniplattenosteosynthesen

Unterkiefer: eine bilaterale sagittale Spal-

tungsosteotomie mit Vor-Verlagerung, Biss-

hebung, Stellschrauben- und Miniplatten-

osteosynthesen. Die Überlagerung der post-

operativen Durchzeichnung des seitlichen

Fernröntgens mit der Ausgangssituation

veranschaulicht die skelettalen Veränderun-

gen (Abbildung 7).

\

Ein halbes Jahr später, während die kiefer-

orthopädische Feineinstellung unter Halten

der eingestellten Bisshöhe mit Komposit-

aufbauten auf den zweiten Molaren ablief,

wurde in Allgemeinnarkose das Osteosyn-

thesematerial entfernt, Beckenknochen ent-

nommen und mithilfe von Mikroschrauben

zur Augmentation der kieferorthopädisch in

der Dimension vorbereiteten Regionen 12,

22, 33 und 44 verwendet.

\

In mehreren Schritten wurden circa vier

bis zwölf Monate später in Lokalanästhesie

Implantate in den Regionen 12 und 22

(Straumann Narrow Neck) sowie 14, 33

und 44 (Straumann Regular Neck) gesetzt

(Abbildung 8a). Zur Verlängerung der kur-

zen klinischen Kronen 11 und 21 wurde

in diesem Bereich die Gingiva im Sinne

einer Konturierung elektrotomiert (Abbil-

dung 8b).

Abbildung 8a: Zustand nach Umstellungsosteotomie, Knochenaugmentation und Insertion der

Implantate 12, 14, 22, sehr kurze klinische Kronen 11 und 21

Abbildung 8b: Die Gingiva bei den Zähnen 11 und 21 wurde elektrotomiert. Im Unterkiefer

wurden zwei Implantate gesetzt.

Abbildung 9: der beschliffene Unterkiefer vor der Abformung

Abbildung 10: Die zum Teil präparierten Zähne im Oberkiefer und die eingeschraubten indivi-

dualisierten Titanabutments vor dem Einsetzen

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