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zm

107, Nr. 3, 1.2.2017, (266)

\

Nach viermonatiger Einheilzeit des letzten

Implantats erfolgte nach diagnostischem

Aufwachsen die Präparation und Abfor-

mung des Großteils der Zähne im Ober-

und im Unterkiefer zugleich mit der offenen

Abformung der Implantate (Abbildung 9).

(Zur Erleichterung der Bissnahme wurden

vorerst einige Molaren belassen und erst

in einer zweiten Etappe beschliffen und

versorgt.) Nach Montage der Modelle wur-

den Lithiumdisilikat-Restaurationen für die

natürlichen Zähne und verblendete Zirkon-

oxidkronen auf konfektionierten, individua-

lisierten Titanabutments (Abbildung 10)

hergestellt. Nach einer Einprobe wurden

die Kronen auf den Zähnen adhäsiv, die Im-

plantatkronen konventionell mit einem

Zinkoxidphosphat-Zement eingesetzt. Die

Behandlung der restlichen Zähne wurde in

analoger Weise durchgeführt.

Behandlungsergebnis:

Die Abbildungen 11a und 11b, 12a und

12b sowie 13 dokumentieren das Ergebnis.

Die Patientin trägt nachts Retainer im Ober-

und im Unterkiefer. Sie ist sehr zufrieden mit

dem natürlichen Aspekt ihrer neuen Zähne,

den verbesserten Gesichtsproportionen so-

wie der stabilen Okklusion und kommt drei-

monatlich zum Recall mit Kontrolle und

Mundhygiene.

Diskussion

Die festsitzende Versorgung von Einzelzahn-

lücken kann prinzipiell mithilfe von Implan-

taten oder Brücken erfolgen. Metaanalysen

geben für Implantat-getragene Einzelzahn-

kronen geringfügig höhere Fünf- bezie-

hungsweise Zehn-Jahres-Überlebensraten

an als für konventionelle Zahn-getragene

Brücken [Pjetursson et al., 2008; Muddug-

angadhar et al., 2015].

Im vorliegenden Fall wurde die Entschei-

dung zugunsten von Implantaten getroffen:

Dadurch sind das Gefühl „einzelner Zähne“

und die Durchgängigkeit für Zahnseide

gewährleistet. Eine Knochenaugmentation

in den atrophen Kieferkammregionen in der

ästhetischen Zone wäre auch bei der Ver-

sorgung mit Brücken angezeigt gewesen,

um die Brückenzwischenglieder kosmetisch

optimal gestalten zu können. Im Hinblick

auf die (dreidimensionale) Langzeitstabilität

periimplantärer Hart- und Weichgewebe

nach Knochenaugmentation (mit unter-

schiedlichen Techniken und Materialien)

gibt es bislang nur sehr wenige randomi-

sierte klinische Studien [Lutz et al., 2015].

Insbesondere die vertikale Augmentation

atropher Kieferabschnitte ist schwierig und

das Resultat schwer vorhersagbar [Bernstein

et al., 2006; Rocchietta et al., 2008; Aloy-

Prosper et al., 2015]. Bei der vorgestellten

Patientin wurden die Knochendefekte in

den Regionen 12 und 22 mit autogenem

Material (Knochenblock und -spänen) in

ausreichendem, aber nicht ganz optimalem

Ausmaß aufgebaut.

Bei Vorliegen eines dicken Gingiva-Biotyps

wurden Tissue-Level-Implantate auch im

ästhetischen Bereich verwendet. (Eine

dünne, „high scalloped“ Gingiva wäre eine

Indikation für Bone-Level-Implantate, die

eine Optimierung des Kronen-Emergenz-

Abbildungen 12a und 12b: Porträtbilder nach Abschluss der Behandlung

Abbildungen 11a und 11b: Der Gingivaverlauf im Bereich der Implantatkronen ist nicht ideal, bei niedriger Lachlinie aber akzeptabel.

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Zahnmedizin