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107, Nr. 4, 16.2.2017, (351)
schluss gewesen. Richtig ist: Ich bin nicht der
Jüngste, der jetzt in den Bundestag gezogen
ist, aber ich bin auch nicht der Älteste.
Da muss ich einfach schauen, dass ich die
Zeit nutze. Ich habe das Leben immer als
Langstreckenlauf gesehen, nicht als Kurz-
strecke.“
Man bewegt sich und
kommt früh ins Bett
Ohne Ausgleich geht es aber selbst für
Höschel nicht. Noch am Montag schob er
von 7 Uhr bis 15 Uhr Dienst in der Praxis,
um 17 Uhr saß er bereits im Flieger Richtung
Hauptstadt, weil um 19:30 Uhr die Landes-
gruppensitzung anfing. „Früher bin ich viel
gejoggt“, erzählt Höschel, „und das versuche
ich immer noch.“ Der Langstreckenläufer
muss sich gegenwärtig freilich mit über-
schaubaren Distanzen begnügen. Zum
Glück gibt es die Laufgruppe im Bundestag:
„Morgen früh, 6:15, da starten wir ab dem
Naturkundemuseum. Zweimal pro Woche
eine Dreiviertelstunde Laufen, das hat zwei
Vorteile: Man bewegt sich und kommt am
Abend vorher – relativ – früh ins Bett.“
Das gelingt logischerweise nicht immer.
Als gebürtiger Rheinländer schätzt er das
„Angebot ohne Ende“ in der Hauptstadt.
Und wo ist es besser? „Ich mag Berlin und
ich mag Düsseldorf!“
Einladungen und Gesprächswünsche häu-
fen sich jetzt auch in seiner Heimat. „Mich
sprechen viele an: Nachbarn, Kollegen, Pa-
tienten. Und selbstverständlich kriegt man
viele Anregungen mit auf den Weg, was
man alles noch so erledigen soll.“ Damit er
trotz dieser Termine behandeln kann, wurde
in den Praxen das Schichtsystem auf ihn
abgestimmt. „Sonst würde es nicht funktio-
nieren. Letzte Woche gab es kaum einen
Abend, an dem ich vor 23 Uhr zu Hause
war.“ Zu Hause – das ist Familie, das sind
seine Frau und seine vier Kinder: „Der Älteste
ist jetzt 15 geworden, dann kommt meine
Tochter, die ist 12, und schließlich ein Acht-
und ein Siebenjähriger. Ich habe noch zwei
Geschwister und meine Frau ebenfalls. Einer
hat also immer Geburtstag, bei uns ist immer
Stimmung.“
Ist Höschel in Berlin, hält er intensiven Kon-
takt zur Praxis, zur Familie sowieso. Trotzdem
gilt: In dieser Zeit muss seine Frau den Laden
managen – als Mutter und als Praxischefin.
„Im Moment schieben wir die Frage, wie es
im Herbst möglicherweise weitergeht, noch
vor uns her. Ich bin kein Berufspolitiker und
meine Existenz als Kieferorthopäde will ich,
wie gesagt, nicht aufgeben.“
Politisch aktiv ist Höschel so lange er denken
kann. Zuerst in der Schüler-Union, dann in
der Jungen Union. Um die entsprechenden
Ämter habe er sich freilich nie „gebalgt“.
„Ich wollte ein gutes Abi, um Medizin oder
Zahnmedizin zu studieren. Und natürlich
8x
in Folge
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