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zm

107, Nr. 4, 16.2.2017, (352)

Dr. Mathias Höschel absolvierte sein

Zahnmedizinstudium, das er 1991 ab-

schloss, in Aachen. Nach der Ausbildung

zum Fachzahnarzt für Kieferorthopädie

in Frankfurt und einem Studienaufenthalt

in den USA ließ er sich 1999 in eigener

Praxis nieder. Er ist Sprecher des Bundes-

vorstands der kieferorthopädischen Inte-

ressengemeinschaft (KFO-IG), Mitglied im

Vorstand des Berufsverbands der Deut-

schen Kieferorthopäden (BDK) in Nord-

rhein, Mitglied der Deutschen Gesellschaft

für Kieferorthopädie (DGKFO), im Arbeits-

kreis Funktionsdiagnostik der DGZMK

und in der Zahnärztekammer Nordrhein

sowie Vorsitzender der PVS Rhein-Ruhr.

Außerdem ist er Reserveoffizier der

Bundeswehr.

Er lebt mit seiner Frau und seinen vier

Kindern in Meerbusch, NRW.

\

Seine Zahnarzt-Biografie

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A

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HIAS

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ÖSCHEL

Außergewöhnlich an Höschels Politiker-

karriere ist: Er hat keinen Wahlkreis. „In

der Politik haben Wahlkreisinhaber eine

höhere Präferenz in der Partei, weil sie die

Menschen an die Urne bringen müssen“,

erzählt er. „Aber wie soll ich diese Auflage

mit meinen beruflichen Verpflichtungen

und meinem Einsatz in der Landespolitik er-

füllen? Das schafft man zeitlich gar nicht.“

Das sieht seine Partei offensichtlich auch so.

„Ich bin der CDU sehr dankbar, dass sie

mir ermöglicht, mich in dieser Form einzu-

bringen. Gesundheit ist das eine Thema,

Verteidigung das andere, was ich abdecken

kann.“ Sagt der Zahnarzt und – ja, auch das

ist er – Reserveoffizier.

Es geht weiter – mit oder

ohne Mandat

Sein Mandat endet mit der Legislatur. Und

dann? „Wie die nächste Bundestagswahl

ausgeht, weiß kein Mensch, aber sehr wahr-

scheinlich bleibt dieser Ausflug in der Inten-

sität ein kurzes Intermezzo.“ Politisch aktiv

bleibe er auf jeden Fall – ob mit oder ohne

Mandat. „Der Vorteil ist: Wenn man einmal

drin war, hat man einen Zugang zum poli-

tischen Betrieb, den ein Externer nie haben

wird. So bin und bleibe ich Mitglied der Par-

lamentarischen Gesellschaft, was ja eigentlich

der intimste Ort ist, an dem sich politisch

ausgetauscht wird. Solche Dinge bleiben

auch nach dem Parlamentarierleben.“ ck

habe ich viel Sport getrieben – mit Politik

macht man sich ja auch nicht immer so

beliebt.“ 2004 hat er dann zusammen mit

Jürgen Rüttgers in NRW einen gesundheits-

politischen Arbeitskreis gegründet, ein wei-

terer Weggefährte war der 2015 plötzlich

verstorbene Philipp Mißfelder. Das Ziel:

Apothekern, Ärzten, Zahnärzten, aber auch

Logopäden, medizinischen Schuhmachern

und Zahntechnikern eine geistige Heimat

in der CDU zu geben. „Wir haben damals

gemerkt: Uns fehlt der Nachwuchs. Heute

haben wir 1.000 Mitglieder.“

Regelmäßig in Berlin ist er seit 2008, seit-

dem arbeitet er im Bundesfachausschuss

Gesundheit und Pflege. Für ihn das wich-

tigste außerparlamentarische Gremium, das

sich mit Gesundheitspolitik beschäftigt:

„Hier werden die Grundsatzthemen, wie

zum Beispiel die Freiberuflichkeit, disku-

tiert.“ Wichtig ist ihm außerdem der Kampf

gegen die Bürokratie. „Es ist ja nichts Neues,

dass wir in unseren Praxen überfrachtet wer-

den“, führt er aus und verweist beispielhaft

auf die neue Röntgenverordnung, die jetzt

in Kraft tritt.

„Mir geht es vor allem darum, dass sich die

Arbeitsabläufe in den Praxen nicht ver-

schlechtern.“ Ein weiteres Problem in dem

Kontext: „Zahnärzte und Ärzte müssen ihre

Kenntnisse zur Röntgenfachkunde alle fünf

Jahre auffrischen – im Rahmen von Präsenz-

veranstaltungen. Das bedeutet, dass der

Praxischef die Praxis schließen muss und

dadurch die ganzen Abläufe durcheinander

geraten. Hier muss es andere Möglichkeiten

geben, beispielsweise online, indem man

sich über den elektronischen Arztausweis

verifiziert und die Nachweise am Rechner

erbringen kann, verteilt über das Jahr.“

Praxisleben in

Düsseldorf:

Dr. Mathias Höschel

und seine Frau Jana

(Dritte von links) mit

ihren Zahnärztinnen

Ioanna Vassiliou und

Dr. Susanne Beykirch

Foto: privat

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