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107, Nr. 5, 1.3.2017, (528)
Das Adenokarzinom des Sinus ethmoidalis
links (T3 N0 M0) war 2011 via Rhinotomie mit
anschließender Radiatio therapiert worden.
Klinischer Befund:
Bei Aufnahme zeigten
sich ein retronasaler Sekretabgang und eine
Nasenatmungsbehinderung. Der intraorale
Befund war unauffällig. Bei der anterioren
Rhinoskopie wurde eine Raumforderung im
Bereich der linken Nasenhaupthöhle und
des Septums festgestellt.
Diagnose
\
CT Thorax und CT Abdomen:
Die durch-
geführte Computertomografie von Thorax
und Abdomen mit Kontrastmittel zeigte
keinen Hinweis auf Fernmetastasen.
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MRT Kopf-Hals:
Die Magnetresonanz-
tomografie (MRT) (Abbildung 1) zeigte ein
Tumorrezdiv der linken Nasenhaupthöhle
mit partieller Arrosion des harten Gaumens.
\
Panendoskopie:
Im Bereich des linken
Nasenbodens wurden submuköse Infiltrate
eines muzinösen Adenokarzimoms nachge-
wiesen.
Therapie und Verlauf
\
Operation:
Als operativer Zugangsweg
wurde eine Le-Fort-I-Osteotomie gewählt
(Abbildungen 2a bis 2d). Im Anschluss wurde
der Oberkiefer von den Frontzähnen (Regio
13 bis 23) bis an das Palatummolle reichend
subtotal reseziert.
Die Resektion wurde bis zur Schädelbasis
unter Entfernung des kompletten naso-
ethmoidalen Komplexes inklusive des
kompletten Nasenseptums durchgeführt.
Mittels Titanplatten wurden Nasenskelett
und Oberlippe stabilisiert. Der Defekt wurde
mittels Jodoformtamponaden und Verband-
platte stabilisiert (Abbildungen 3a bis 3d).
\
Histologie und postoperativer Verlauf:
Bei der histologischen Untersuchung zeigte
sich ein muzinöses Adenokarzinom G2 der
Nasenhaupthöhle (pT3 N0 M0). Daraufhin
wurde eine Nachresektion im Bereich des
Hartgaumens und der Maxilla inklusive
der beiden Prämolaren 14 und 24 durch-
geführt.
Der Patient konnte bei komplikationslosem
Verlauf und nach röntgenologischer Kon-
trolle per CT (Abbildung 5) und OPG (Abbil-
dung 6) in die ambulante Weiterbehand-
lung entlassen werden. Im Verlauf ist eine
mikrochirurgische Rekonstruktion geplant.
Diskussion
Die Le-Fort-I-Osteotomie:
Als operative Zu-
gangswege von Nasennebenhöhlentumoren
sind fiberoptische endonasale Verfahren oder
offene Resektionsweisen über die laterale
Der besondere Fall
Mit Le-Fort-I das Nasennebenhöhlen-CA entfernt
Paul Heymann et al.
Ein 69-jähriger Patient stellte sich nach Überweisung durch die HNO-Kollegen in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Marburg mit einem Rezidiv eines Adenokarzinoms der linken Kieferhöhle zur Mitbeurteilung vor.
Abbildung 1: MRT-Bildgebung, T2-gewichtet, A = coronale Schichtung, B = axiale Schichtung: Tumorinfiltration von Nasenseptum, linkem Sinus
maxillaris und Oberkiefer
Alle Fotos: Heymann
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Zahnmedizin