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107, Nr. 5, 1.3.2017, (526)

beste Vergleichbarkeit bietet die abschrei-

bungsbereinigte Umsatzrentabilität (der

sogenannte EBDIT), weil sie den gewinn-

mindernden Effekt größerer Investitionen

ausgleicht.

\

Der Cashflow

ist der absolute Wert der

Summe von Gewinn, Abschreibungen und

Rückstellungen. Er ist ein Maß für die eigene

Finanzierungskraft der Praxis und bildet die

Basis für wichtige Liquiditätsberechnungen

im privaten Bereich (Liquiditätsüberdeckung

/ Liquiditätsunterdeckung).

\

Die Auslastungsquote der Behandlungs-

zimmer

ist das Verhältnis zwischen der tat-

sächlichen Anzahl an Stunden der Zimmer-

belegung und der Gesamtanzahl an mög-

lichen Stunden der Zimmerbelegung. Diese

Kennzahl liefert die Grundlage zur Analyse

der Personaleinsatzplanung und des Perso-

nalbedarfs. Darüber hinaus liefert sie wich-

tige Erkenntnisse über die Nachfrage und

das Entwicklungspotenzial der Praxis.

Eine der wichtigsten Ressourcen für den be-

triebswirtschaftlichen Erfolg der Praxis ist

die zur Verfügung stehende Arbeitszeit der

Zahnärzte und deren Mitarbeiter. Eine effi-

ziente Gestaltung der Arbeitszeit strebt ein

möglichst günstiges Verhältnis zwischen der

Zeit für die Behandlung der Patienten und

der Zeit für die Erledigung von Führungs-

und Verwaltungstätigkeiten an. Das Ziel

muss darin bestehen, die zur Verfügung

stehenden Behandlungszimmer voll auszu-

lasten ohne Führungs- und Verwaltungs-

tätigkeiten zu vernachlässigen.

Zuverlässige Indikatoren für einen gestei-

gerten Personalbedarf für die Behandlung

von Patienten liefern die Auswertung der

Wartezeiten auf bestimmte Termine (etwa

Termine für die zahnärztliche Behandlung

oder für die professionelle Zahnreinigung),

die Aufnahmefähigkeit von Patienten wäh-

rend der Stoßzeiten, die Personalauslas-

tungsquote und die Zimmerauslastungs-

quote. Bei vorhandener Nachfrage oder bei

Engpässen (zum Beispiel während den

Stoßzeiten), sollte der Personalbedarf über-

prüft werden.

Habe ich das richtige

Personal?

Ein gesteigerter Personalbedarf für Füh-

rungs- und Verwaltungsaufgaben äußert

sich typischerweise durch Probleme in der

Ablauforganisation einer Praxis. Eine lange

Aufenthaltsdauer im Wartezimmer, Verspä-

tungen bei der Fertigstellung von Befunden,

Arztbriefen, Heil- und Kostenplänen oder

Rechnungen, fehlende Verbrauchsmateria-

lien aufgrund vergessener Bestellungen oder

etwa Abstimmungsdefizite mit dem Fremd-

labor stellen typische Beispiele dafür dar. In

den meisten Fällen führt das temporäre

oder langfristige Outsourcing von Manage-

ment- und Verwaltungsaufgaben zu einer

besseren Nutzung der personellen Ressour-

cen und zu einer besseren Auslastung der

Behandlungszimmer. Grund: Wird ein spe-

zialisierter Unternehmensberater etwa mit

der Vorbereitung und Begleitung von strate-

gischen Entscheidungen (z. B. Kosten- und

Investitionsrechnungen für Praxiserweite-

rungen oder Modernisierungsmaßnahmen,

die Konzeption zahnärztlicher Kooperati-

onsformen, die Entwicklung von Marketing-

konzepten, die Übernahme von Controlling,

Personalmanagement und -entwicklung)

beauftragt, wird der Praxisinhaber entlastet.

Somit hat er mehr Zeit für die Behandlung,

was sich auch in einer Verbesserung der

Auslastungsquote der Behandlungszimmer

niederschlägt. Zusätzlich kann die externe

Beauftragung von Tätigkeiten im Bereich des

Qualitätsmanagements, der Abrechnung

und des Factorings zu einer weiteren Freiset-

zung effektiver Arbeitszeit der angestellten

Mitarbeiterinnen führen.

\

Das Opportunitätskostenprinzip:

In der

Betriebswirtschaftlehre werden Opportuni-

tätskosten als die Kosten von entgangenen

Erlösen beschrieben. Diese Kosten treten

Das Führungskonzept

der Zahnarztpraxis:

Der Dienstleistungs-

prozess orientiert

sich an den Visionen

und Zielen der Praxis

und findet innerhalb

eines auf die Einhal-

tung der Qualität

konzipierten Rahmens

statt. Die Praxisfüh-

rung übernimmt stra-

tegische Aufgaben,

die die strukturellen

Rahmenbedingungen

für die Leistungs-

erbringung schaffen.

Die Patientenbehand-

lung findet im Kern

des operativen Bereichs

der Praxis statt.

Foto: Moreano et al

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Praxis