zm
107, Nr. 6, 16.3.2017, (595)
eine anschließende Videoanalyse aktiv zum
verbalen Feedback auffordert. Dafür werden
vorab feste Regeln vereinbart. Auch Rollen
(-bilder) im Team lassen sich im Rahmen
des pferdegestützen Coachings ausmachen:
Während der Übungen zeigt sich, wer gern
zupackt, wer lieber im Hintergrund bleibt
oder wer (auch) für die gute Stimmung im
Team da sein kann.
Geritten wird übrigens nicht
Wer als Praxisinhaber einen „Gesichts-
verlust“ fürchtet, sollte ein solches Training
zunächst allein durchführen. Es könnten
emotionale Aspekte ans Licht kommen, die
Sie womöglich nicht mit dem Team teilen
wollen. Bei einer vergleichsweise offenen
Atmosphäre kann man sich aber auch gleich
gemeinsam anmelden, so die Empfehlung.
Ein weiterer Faktor bei dieser Entscheidung:
die vorliegende Erfahrung. Viele Menschen
haben Respekt vor Pferden. Reiter haben
trotzdem keinen Vorteil. Geritten wird
nämlich nicht. Am Ende geht freilich kein
Teilnehmer als neuer Mensch aus dem
Coaching nach Hause. Es handelt sich viel-
mehr um einen Anstoß. Was er daraus
macht, ist jedem selbst überlassen. Vier
Wochen später gibt es ein Nach-Coaching,
um zu sehen, was sich seitdem getan hat. sf
Ganztägige Pferdecoachings sind mit acht
Fortbildungspunkten zertifiziert.
Pferde können menschliches Verhalten
spiegeln. Ist man unsicher, geht das
Tier nicht mehr weiter oder flieht
sogar. Eine Bachelorarbeit zeigt jetzt
anhand von 600 Interaktionen, dass
Pferde nicht darauf trainiert sind, bei
identischen Übungen schematisch zu
reagieren, sondern sich von Mensch
zu Mensch unterschiedlich verhalten.
Betreut wurde die Bachelorarbeit von
der Psychologin Dr. Kathrin Schütz,
die mit Zahnärztin Dr. Ursula Meyer
Pferdegestützte Coachings in der Eifel,
in Köln und in Bremen anbietet.
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Pferde als Co-Trainer
H
INTERGRUND
Erst kommt die Theorie, dann die praktische Arbeit mit dem Pferd.
Foto: Pferdecoaching Eifel®
Auch bei dieser Übung geht es um Führungskompetenz: Das Pferd soll mit den Vorderläufen über
das Hindernis gehen und dann stehen bleiben.
Foto: zm-sf
Im Anschluss an das praktische Training sieht sich der Teilnehmer in der Videoanalyse.
Foto: zm-sf
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