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zm

107, Nr. 6, 16.3.2017, (668)

Der Patient stellte sich erstmals in unserer

Klinik zum Ausschluss einer odontogenen

Ursache der Schluckbeschwerden vor. Er be-

klagte ein persistierendes Globusgefühl und

eine größenprogrediente Raumforderung

oberhalb des Kehlkopfs mit begleitender

Zunahme von Schluck- und Atembeein-

trächtigungen im Verlauf von einem Viertel-

jahr. Er beklagte auch eine leichte Anhe-

bung des Mundbodens und Einschränkung

der Zungenbeweglichkeit. Anamnestisch

wurde eine Geschwulstspunktion in der

gleichen Lokalisation vor zehn Jahren be-

richtet. Das Ergebnis der damals durchge-

führten Punktion konnte nicht in Erfahrung

gebracht werden.

Die klinische Untersuchung mittels bi-

manueller Palpation zeigte eine weiche, fluk-

tuierende, indolente, verschiebliche Raum-

forderung in unmittelbarer Nachbarschaft

zum Zungenbein lokalisiert (Abbildung 1).

Die intraorale Inspektion ergab keine Auf-

fälligkeiten der Schleimhaut und des Zahn-

status. Das exprimierte Sekret aus den

Speicheldrüsenausführungsgängen war klar

und optisch von unauffälliger Konsistenz.

Die unter ambulanten Bedingungen an-

gefertigte schnittbildgebende MRT-Unter-

suchung des Halses zeigte eine 41×35×27

mm große, gut abgrenzbare und abgekap-

Der besondere Fall

Kloß im Hals entpuppt sich als

mediane Halszyste

Bassam Saka, Birte Julia Siegmund, Ferenc Öri, Stine-Kathrein Kraeft

Ein immer stärker werdendes Kloß-Gefühl im Hals sowie zunehmende

Schluckbeschwerden waren Anlass für einen 47-jährigen Patienten,

einen Arzt aufzusuchen. Wir stellen Ihnen den besonderen Fall vor.

Fotos: Saka et al.

Abbildung 1:

a: Die Halsschwellung

mit Globusgefühl

seitlich,

b: frontal

Abbildungen 2a bis 2d: Die Aufnahmen zeigen eine homogene, 41×35×27 mm große, gut abgrenzbare und abgekapselte Raumforderung

(MRT-Untersuchung des Halses).

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Zahnmedizin