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107, Nr. 6, 16.3.2017, (667)
werden können, werden sie konventionell,
vorwiegend mit Composites und Glasiono-
merzement, oder entsprechend den Emp-
fehlungen des Atraumatic Restorative Treat-
ment (ART) der WHO versorgt.
Welche Rolle spielt die Prophylaxe?
Ein wunder Punkt. Aber wir arbeiten daran.
Zunächst stehen ja bei der Klientel der
Swimming Doctors die oben skizzierten the-
rapeutischen Maßnahmen im Vordergrund.
Bereits bei meinem ersten Einsatz 2012
habe ich mir Gedanken zu überhaupt
möglichen Präventionsstrategien gemacht.
Zuletzt stand machbaren Konzepten ent-
gegen, dass das Medical Team auf der Posi-
tion des Zahnarztes Wechsel zu verkraften
hatte. Der von mir seinerzeit eingearbeitete,
mittlerweile sehr erfahrene burmesische
Zahnarzt hatte nach vierjähriger Tätigkeit
an Bord drei Monate vor der September-
?
mission gekündigt, geheiratet und sich in
Yangon niedergelassen. Bedeutete: Zurück
auf Los. Status quo: An eine systematische
Behandlung der durchgängig diagnostizier-
ten schweren Parodontalerkrankungen ist
auch weiterhin erst einmal nicht zu denken.
Stichwort „Nachhaltigkeit“ – wo sind
die Grenzen von Swimming Doctors?
Unser großes Plus: Wir laufen alle vier
Wochen immer wieder dieselben sieben
Dörfer an. Welche Voraussetzungen für eine
nachhaltige Medizin/Zahnmedizin könnten
besser sein? Um die Wahrnehmung zu er-
höhen, fährt das Beiboot täglich mit Laut-
sprecheransagen durch die weiter verzweig-
ten Kanäle und Ansiedlungen. In der zahn-
medizinischen Gruppenprophylaxe wird
uns die Kooperation mit den Dorfschul-
lehrern voranbringen. Nachhaltigkeit hängt
auch davon ab, inwieweit Patienten zu einer
Wiedervorstellung zu motivieren sind, wenn
sie einmal ihre Schmerzen losgeworden
sind.
Die Fragen stellte Daniela Goldscheck.
?
Weit verbreitet: das Betelnusskauen. Es verur-
sacht hartnäckige Verfärbungen, parodontale
Schäden und Mundhöhlenkrebs.
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