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zm

107, Nr. 6, 16.3.2017, (666)

Vera Pedersen an Bord der Polli (altes Schiff)

unterwegs. Wir hatten die Gelegenheit, die

Futura (neues Schiff) zusammen mit dem

burmesischen Medical Team auf der Werft

zu inspizieren und wichtige und sinnvolle

Veränderungen zu veranlassen. Speziell der

zahnärztliche Behandlungsraum bietet jetzt

mehr Platz als auf den vorherigen Schiffen,

es gibt endlich ausreichend Arbeitsflächen

und die Behandlungseinheit ist so installiert,

dass die Behandler auch ausreichend Bewe-

gungsfreiheit haben. Während unseres Ein-

satzes auf der Polli wurde gemeinsam mit

dem Medical Team und der Crew geklärt,

welche Einrichtungsgegenstände, Geräte

und Materialien auf die Futura verbracht

werden sollten. Zurück in Deutschland be-

schloss ich, die Jungfernfahrt der Futura im

November zu begleiten, da der junge bur-

mesische Zahnarzt erst seit zwei Monaten

an Bord der Polli tätig war und sich bislang

verständlicherweise noch als etwas unerfah-

ren zeigte. Nach unserer Ankunft in Yangon

konnten wir jedoch nicht wie erhofft gleich

an Bord der Futura gehen, da sie über-

raschend zu einer weiteren Launching

Ceremony nach Pathein ausgelaufen war.

Auf der Rückfahrt war sie unverschuldet in

eine Kollision verwickelt und traf erst zwei

Tage nach unserem eigentlichen Einsatz-

termin wieder in Yangon ein. Die zahnärzt-

liche Behandlungseinheit war ohne Medien-

anschluss, wichtige Bauteile, Mikromotoren,

Adapter, ZEG-Handstück mussten erst noch

beschafft werden. Unserem Zahnarzt fiel

dann kurz vor dem Auslaufen auch noch

ein, dass er schon vor Wochen Anästhetika

hätte ordern müssen. Dies bedeutete noch

einmal Zeitverlust, aber Medical Team,

Crew und wir schafften das fast Unmög-

liche. Bis zu unserer Ankunft im ersten Dorf

war alles geputzt, eingeräumt, die Geräte

waren auf Funktion geprüft und alle bereit,

Patienten zu behandeln.

Wie gut ist die Ausstattung?

Auf dem Hauptdeck der Futura gibt es zwei

Untersuchungs-/Behandlungsräume für die

beiden Ärzte, einen OP mit Vorbereitungs-

raum für kleine und mittlere Eingriffe, einen

Raum für Injektionen/Infusionen, Blut-

abnahmen und Impfungen durch die Kran-

kenschwestern, eine Apotheke, ein Labor

und den zahnärztlichen Behandlungsraum

?

mit Einheit (zwei Mikromotoren, Turbine,

ZEG, Light-Cure-Gerät, Mehrfunktions-

spritze), MELAG-Sterilisator, Kompressor

und Kapselmischgerät. Ein Röntgengerät

gibt es nicht, auch ein Apex-Locator fehlt

noch. Den Ärzten stehen Stethoskope, Blut-

druckmessgeräte, Pulsoximeter, Ohren-

und Nasenspiegel, Thermometer, Waage

und Metermaß, EKG, Ultraschallgerät, ein

Doppler und Geräte zur Auswertung von

Laborschnelltests zur Verfügung.

Was sind die zehn häufigsten

Diagnosen?

Unter den Top 10 der Diagnosen finden sich

Erkrankungen des Bewegungsapparats,

chronische Schwächezustände, Schwindel-

gefühle, Bluthochdruck, Diabetes mellitus,

Hautinfektionen, Atemwegserkrankungen,

gastrointestinale Beschwerden, Harnwegs-

infektionen und pränatale Betreuung. Aber

auch simple Erkältungen, Verletzungen,

Augenerkrankungen, Wurmbefall, Erkran-

kungen der Nieren und Herzprobleme

spielen eine Rolle.

Das Behandlungsspektrum orientiert sich am

Basic Package of Oral Care der WHO und

umfasst in erster Linie Schmerzbeseitigung

und Erste Hilfe bei Infektionen und Verlet-

zungen, die Extraktion kariös zerstörter

oder parodontal geschädigter Zähne, Tre-

panationen, Abszessspaltungen/Drainagen,

Wundnachbehandlungen, Antibiotika- und

Schmerzmittelverordnung. Sofern kariöse

Zähne mittels Füllungstherapie erhalten

?

Die Schmerzbeseitigung steht im Vordergrund. Manchmal kann neben-

her auch die eine oder andere Füllung gelegt werden.

Der zahnärztliche Behandlungsraum auf der „Futura“ bietet mehr

Bewegungsfreiheit und deutlich mehr Arbeitsflächen als auf der „Polli“.

Die „Futura“ ist seit November 2016 für die

Swimming Doctors im Einsatz. Eine Mission

beginnt jeweils am Ersten eines Monats und

dauert 22 Tage.

Alle Fotos: D. Buhtz

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