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107, Nr. 9, 1.5.2017, (1060)
Seit dieser IDS gibt es erstmals Winkelstücke
mit Luftantrieb, bei denen die Drehzahl
zwischen 60.000 und 320.000 min-1 kon-
stant bleibt (Abbildung 1). Das gilt auch bei
Andruck gegen den Zahn – und gelingt laut
Anbieter mit spezieller Sensorik im Turbi-
nenkopf und digital gesteuerter Luftmenge.
Das gewohnte „Turbinengefühl“ sei mit
hoher Durchzugskraft verbunden, annä-
hernd vergleichbar mit Elektromotoren. Ein
zusätzliches Winkelstück für Instrumente
mit 2,35 mm Schaftdurchmesser bleibt aber
notwendig, zum Beispiel für die Kariesexka-
vation.
Ein neues Mikroskop ermöglicht mit gefilter-
tem Licht, beim Exkavieren kariöse Zahnsub-
stanz zu erkennen (siehe auch Messebericht
in den zm 8). Durch die mikroskopgestützte
Arbeitsweise könnte die empfohlene pulpa-
schonende Exkavation auf ein neues Quali-
tätsniveau gehoben werden. Inwieweit die
Methode von der seit etwa 2013 verfüg-
baren Fluoreszenz-unterstützten Exkavation
inspiriert ist, war auf der Messe allerdings
nicht zu erfahren (Buchalla W, Lennon AM.
Dtsch Zahnärztl Z 2015).
Produkte über „Lösungen“
verkaufen
Die IDS ist traditionell eine Produktschau.
Besucher lassen sich Neuheiten vorführen,
testen sie nach Möglichkeit selbst und stel-
len Fragen. Zunehmend versuchen Ausstel-
ler, ihre Einzelprodukte über „Lösungen“ zu
verkaufen – also zahnmedizinisch mehr oder
weniger begründete Konzepte. Das gilt zum
Beispiel für die von unterschiedlichen
Firmen angebotenen Produktsysteme für
die Endodontie, die unter anderem Wurzel-
füllsysteme, Stifte, Adhäsive und Aufbau-
komposite umfassen (Abbildung 2).
Als interessanter könnte sich erweisen, dass
sich restaurative, endodontische, orthodon-
tische, chirurgische oder auch funktionelle
Therapiemethoden zunehmend mit 3-D-
Diagnostik und CAD/CAM verknüpfen las-
sen – wenn auch weiterhin ohne echte Inte-
IDS 2017 – eine Nachlese
Systematisch vorbeugen, vernetzt therapieren
– an jedem Ort
Jan H. Koch
Vom 21. bis 25. März sorgten auf der Internationalen Dental Schau in Köln
wieder neue Produkte und Methoden für Aufsehen: zum Beispiel die erste mikro-
skopgestützte Kariesdiagnostik und ein neuartiger Luftantrieb für Winkelstücke.
Ebenso wichtig erscheint, dass die Industrie mit Systemlösungen die Richtung für
präventive und therapeutische Konzepte weisen will.
Abb. 1: Kontrollierter Luftstrom: Mit digitaler Steuerung bleibt die Dreh-
zahl einer neuen Turbine erstmals auch im Kontakt zur Zahnsubstanz
konstant.
Foto: W&H
Abb. 2: Von der Wurzel bis zur Krone: Dentalanbieter versuchen, ihre
Kunden mit Produktsystemen zu überzeugen.
Foto: Dentsply Sirona
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Zahnmedizin