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107, Nr. 9, 1.5.2017, (1065)
12/1998 bis 11/2012 eingegliedert wurden.
Sowohl zahn- als auch implantatgetragene
und kombiniert zahn-implantatverankerte
Prothesen wurden eingeschlossen, die nach
dem oben beschriebenen Frankfurter Prinzip
hergestellt wurden. Die zur Pfeilervermeh-
rung verwendeten Implantate wiesen eine
konische Implantat-Abutment-Verbindung
auf.
Überlebensraten
Die Studie betrachtet Galvano-Prothesen
bei 83 Patienten im Oberkiefer (28 zahn-,
33 implantat- und 22 kombiniert verankerte
Prothesen) und bei 92 Patienten im Unter-
kiefer (17 zahn-, 60 implantat- und 15 kom-
biniert verankerte Prothesen). Dabei zeigte
sich eine Überlebensrate von 92,8 Prozent
im Oberkiefer bei einer mittleren Verweil-
dauer von 3,9 Jahren. Im Unterkiefer betrug
die Überlebensrate 96,7 Prozent bei einer
durchschnittlichen Tragezeit von 4,4 Jahren.
Rein implantatgetragene Varianten weisen
eine Überlebensrate von insgesamt 100
Prozent im oben genannten Beobachtungs-
zeitraum auf, was eine Untersuchung von
Rinke et al. bestätigt [Rinke et al., 2015]. Ins-
gesamt zeigte sich ein geringer Nachsorge-
und Reparaturbedarf. So treten 0,7 Nach-
sorgeereignisse pro Prothese im Oberkiefer
und 1,35 im Unterkiefer auf (Abbildung 3).
Die subjektiven Beurteilungen der Patienten
wurden anhand visueller Analogskalen er-
fasst. Dabei weisen Kaufunktion, Halt und
die allgemeine Zufriedenheit bei rein zahn-
getragenen Versorgungen im Oberkiefer die
besten Bewertungen auf. Ebenso ergeben
sich für rein zahn- und rein implantatgetra-
gene Prothesen im Unterkiefer annähernd
identisch gute Beurteilungen. Weiterhin
zeigte sich – nicht zuletzt wegen der gerin-
gen Nachsorge- und Reparaturanfälligkeit –
eine hohe Patientenzufriedenheit (Abbil-
dung 4), die im Allgemeinen bei heraus-
nehmbarem Zahnersatz noch durch die Ein-
beziehung von Implantaten gesteigert wird
[Freitas et al., 2012].
Bezogen darauf beschreiben Bortolini et al.
anhand einer Skala von 1 bis 5 eine Erhö-
hung der Zufriedenheit von 1,31 auf 4,59
[Bortolini et al., 2011], wobei 5 die bestmög-
liche Beurteilung darstellt. Unterstützung
findet diese Aussage bei Mitrani et al. [Mitra-
ni et al., 2003]. Auch festsitzender Zahner-
satz weist eine hohe Patientenzufriedenheit
auf, was durch De Kok et al. und Hydecke et
al. bestätigt wird [Kok et al., 2011; Heyde-
cke et al., 2003].
Eine Innovation bietet die CAD/CAM-Tech-
nologie mit der Anfertigung von Hybrid-
Abutments, die den Verzicht auf Primärkro-
nen ermöglichen und dadurch ein einfache-
res Prozedere bei Schraubenlockerungen er-
lauben.
Fazit
Die Langzeitergebnisse der Untersuchung
weisen nach, dass sich das Frankfurter Kon-
zept klinisch bewährt hat. Die hohen Erfolgs-
raten sind dabei unabhängig von der Art
und der Topografie (OK/UK) der Pfeiler und
zeigen geringe Nachsorge- und Reparatur-
quoten. Nicht zuletzt deshalb zeigt sich
abschließend eine hohe Patientenzufrieden-
heit.
Daniëlle van Rijt
Juliana Mielke
Dr. Anna Kunzmann
Univ.-Prof. Dr. Hans-Christoph Lauer
Zentrum der ZMK (Carolinum) der Johann
Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/M.,
Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik
Theodor-Stern-Kai 7
60596 Frankfurt am Main
vanrijt@med.uni-frankfurt.deDie Literaturliste kann auf
www.zm-online.deabgerufen oder in der Redaktion angefordert
werden.
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Abbildung 3: Vergleich Ober- und Unterkiefer, Angaben in Prozent
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Abbildung 4: Vergleich Ober- und Unterkiefer, Angaben in Prozent
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