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zm

107, Nr. 9, 1.5.2017, (1064)

Immer mehr Patienten wünschen sich auch

im Alter festen Zahnersatz, was aufgrund

der jeweiligen Befunde aber nicht immer

umsetzbar ist. Studien von Heydecke et al.

und de Grandmont et al. zeigen – gemessen

an der Patientenzufriedenheit – adäquate

bis bessere Beurteilungen des herausnehm-

baren Zahnersatzes im Vergleich zur festsit-

zenden Alternative [Heydecke et al., 2003;

Grandmont et al., 1994]. Da die Konus-

Galvano-Prothese (Abbildung 1) die Vorteile

des festsitzenden mit denen des heraus-

nehmbaren Zahnersatzes vereint, handelt

es sich um eine ästhetisch hochwertige und

komfortable Alternative. So ermöglichen der

feste Sitz und die gaumenfreie Gestaltung

einen hohen Kau- und Tragekomfort.

Indikation und Planung

Darüber hinaus erzeugt die Galvano-Prothese

eine absolut starre Verbindung zwischen den

Pfeilern und wird daher von Patienten wie

eine feste Brücke empfunden. Indiziert ist

eine solche Prothese bei einer Anzahl von

mindestens sechs Pfeilern im Ober- und vier

im Unterkiefer, die eine polygonale Abstüt-

zung gewährleisten sollten. Hierbei kann

der Restzahnbestand in die Prothese einbe-

zogen und bei Bedarf eine Pfeilervermehrung

durch Implantate durchgeführt werden.

Das Frankfurter Konzept beschreibt ein

Behandlungsprotokoll, das eine zahn- be-

ziehungsweise implantatgetragene Primär-

krone aus Zirkondioxid beinhaltet [Weigl/

Lauer, 2000]. Durch das Aufgalvanisieren der

Sekundärkrone auf die Primärkrone wird ein

Spalt von etwa 3 bis 5 µm zwischen Matrize

und Patrize erzeugt, der einen Haltemecha-

nismus über das tribologische System

schafft (Abbildung 2). Um den Kapillar-

mechanismus zu ermöglichen, muss eine

Funktionsfläche der Primärkronen von

mindestens 7 mm gewährleistet sein. Das

intraorale Verkleben des Tertiärgerüsts mit

den Sekundärkronen sichert eine gute und

spannungsfreie Passung.

Langzeitverhalten

Eine retrospektive Nachuntersuchung an der

Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der

Goethe-Universität Frankfurt am Main hat

das Langzeitverhalten von Galvano-Prothe-

sen überprüft, die dort im Zeitraum von

Vorteile von festsitzendem und herausnehmbarem Zahnersatz

20 Jahre Galvano-Prothese

Daniëlle van Rijt, Juliana Mielke, Anna Kunzmann, Hans-Christoph Lauer

Die Galvano-Konus-Prothese zeichnet sich durch Passgenauigkeit zwischen

Primär- und Sekundärkronen, konstante Abzugskräfte und eine hohe Ästhetik

aus. Jetzt wird sie 20 Jahre alt – Zeit, um das Langzeitverhalten zu bilanzieren.

Studie

Abbildung 1: Galvano-Prothesen

Fotos: S. Brandt

Abbildung 2:

grafische Darstellung

des Haltemechanismus

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zum zm-Archivartikel

„Galvano-keramische Einzel-

kronen haben sich klinisch

bewährt“ von 1997

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