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107, Nr. 9, 1.5.2017, (1080)

males Ergebnis erzielt werden. In der Nach-

sorge auch nach etwa fünf Jahren fügte sich

die Versorgung funktionell und ästhetisch

optimal ins Gesamtbild ein (Abbildung 20).

Diskussion:

Die Falldarstellung der forcier-

ten Extrusion mit Replantation einer Wurzel-

scheibe an Zahn 21 veranschaulicht die

Effektivität dieses Verfahrens ohne Verwen-

dung von Fremdmaterialien oder weiteren

chirurgisch-rekonstruktiven Maßnahmen.

Die Versorgung ist langfristig klinisch und

radiologisch stabil. Alternativ hätte der

Zahn auch herkömmlich minimalinvasiv

mittels einer Zange oder eines Hebels ent-

fernt werden können.

Unabhängig davon, dass ein vielleicht

klinisch irrelevantes, lokales Gewebetrauma

mit diesem Verfahren nicht zu vermeiden

gewesen wäre, nutzen wir mit der forcierten

Extrusion die Anregung von schnellerem

Knochenwachtum [Amato F. et al., 2012;

Wilmes B. et Drescher D., 2009]. Ebenfalls

hätte Knochenersatzmaterial [Mordenfeld

A. et al., 2014] oder ein Knochenblock [Cor

daro L. et al., 2002] inseriert und mit einer

Membran abgedeckt werden können [von

Arx T., Buser D. et al., 2006; Schwarz et al.,

2010]. Dieses Vorgehen hätte aber voraus-

sagbar zu einer deutlich längeren Aus-

heilung der Alveole mit fraglicher Prognose

bezüglich des bukkalen Knochenerhalts

geführt [Chawaf B., 2010].

Letztendlich wäre auch eine Sofortimplanta-

tion vertretbar gewesen [Khzam N. et al.,

2015], deren Prognose gerade im ästhetisch

hoch diffizilen Bereich jedoch zumindest

riskant gewesen wäre. Die hier vorgestellte

Methode reduziert den Kostenaufwand

deutlich, kommt ohne körperfremde Mate-

rialien aus und nutzt die körpereigene, rege-

nerative Kompetenz konsequent aus. Unter

der forcierten Extrusion und anschließender

Replantation einer Wurzelscheibe wurde

auch Knochenneubildung nach vorhande-

nen Dehiszenzen beobachtet, jedoch muss

Abbildung 16: Die replantierte Wurzelscheibe

liegt minimal suprakrestal.

Abbildung 17: Nach Entfernung der Wurzel-

scheibe ist in allen Dimensionen ausreichend

Knochenangebot vorhanden.

Abbildung 18: Das Implantat konnte ohne

Verwendung weiterer Fremdmaterialien in sei-

ne optimale Position inseriert werden (Fa.

Camlog).

Abbildung 19: Das Weichgewebe umrandet

das individuelle Abutment girlandenförmig.

Die bukkale Lamelle ist formstabil und ver-

läuft harmonisch. Die interdentalen Papillen

sind kräftig ausgeprägt.

Abbildung 20: Auch in der Nachsorge nach fünf Jahren ist die Situation am Zahn 21 genauso

stabil wie an den angrenzenden Nachbarzähnen, insbesondere die Papillen sind vollständig er-

halten. Es darf von einer langfristig stabilen Situation ausgegangen werden. Die gesunde, zart

roséfarbene Stippelung der Gingiva weist auf gesunde parodontale Verhältnisse hin. (Anmer-

kung: Die durchgängig einheitlich weiße Zahnfarbe basiert auf dem ausdrücklichen Wunsch der

Patientin.)

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Zahnmedizin