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107, Nr. 11, 1.6.2017, (1368)
Es gibt viele Geschichten, die durch die
Arbeit des HDZ mitgeschrieben wurden. An
die von Francis Van Hoi erinnerte D.M.D./
Univ. of Florida Henner Bunke, Präsident der
Zahnärztekammer Niedersachsen, auf dem
HDZ-Festakt in Berlin: Als ältestes von neun
Geschwistern wuchs Van Hoi in ärmlichen
Verhältnissen in Vietnam auf. Mitte der
70er-Jahre verließ er sein Land aus Verzweif-
lung. Mit den „Boat People“ unternahm der
damals 23-Jährige die lebensgefährliche
Seereise nach Thailand. Alle an Bord über-
lebten nur deshalb, weil er die Bootsplanken
verbrannte und das Seewasser abkochte.
Van Hoi schaffte es schließlich bis ins
weit entfernte Deutschland. Hier fing er als
Tellerwäscher an und brachte es bis zum
renommierten Koch. Die Unterstützung,
die er in Deutschland erfuhr, wollte er sei-
nem Land zurückgeben. 2014 eröffnete er
– maßgeblich unterstützt durch das HDZ –
in Ho-Chi-Minh-Stadt sein „Lebensprojekt“
– eine Gastronomieschule. Benachteiligte
Jugendliche erhalten dort eine Ausbildung
und mit dem wertvollen Abschluss eine
echte Chance auf Arbeit. Als „segensreich
und nachhaltig“ bezeichnete Bunke das
Engagement des HDZ mit Blick auf Van Hois
Schicksal.
Helfer hinter den Kulissen
Mit der Verdienstmedaille der Niedersäch-
sischen Zahnärzteschaft zeichnete Bunke
dann zwei Männer aus, die schon lange
hinter den Kulissen des HDZ tätig sind: Den
Zahnarzt Volker Langheim, früher Mitglied
im leitenden Ausschuss und in der Kammer-
versammlung von Niedersachsen, und den
KFZ-Meister Bernd Jünke. Langheim prüft
und wiegt seit 2005 die Altgoldspenden
im Göttinger HDZ-Lager und bereitet auch
30 Jahre HDZ
Segensreich und nachhaltig
Ob akute Nothilfe oder nachhaltige partnerschaftliche Zusammenarbeit – die
Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete (HDZ) verteilt
seit 30 Jahren sorgfältig Sach- und Geldspenden aus Altgolderlösen von Deutsch-
lands Zahnarztpraxen. Beim Festakt zum Jubiläum in Berlin trafen sich Freunde
des Hilfswerks aus dem Berufsstand, der Politik und karitativen Verbänden.
Zu seinem Jubiläum initiierte das HDZ mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) ein Projekt zum
Bau einer Gesundheitsstation in Kolumbien. Der symbolische Scheck über 35.000 Euro wurde
von Dr. Klaus Sürmann (HDZ, l.) und Dr. Klaus Winter (HDZ, r.) an den DRK-Präsidenten
Dr. Rudolf Seiters, Minister a.D., übergeben.
Alle Fotos: Axentis-Lopata
1987
+++ Gründung Stiftung Hilfswerk
Deutscher Zahnärzte für Lepra-
und Notgebiete
(C.H. Bartels Fund) +++
1988
+++ Zahnstation für das Armen-
krankenhaus „Basombrio“ in
Cordoba/Argentinien +++
1989
+++ Zahnstation für die
ehemalige Poliklinik in
Heiligenstadt/Thüringen +++
1990
+++ Zahnstation für das Evang.
Luth. Hospital in Boulangwa/
Tansania +++
1991
+++ Zahnstation für die
Behandlung von Nomaden
in der Mongolei +++
1992
+++ Errichtung von 107 Häusern
für leprakranke Familien in
Balarampuram bei Madras/
Indien +++
1993
+++ Zwei Zahnstationen für
das Kinderkrankenhaus
St. Petersburg/Russland +++
1994
+++ Ausbau des Kinderheims
„Marie Luisa“ in Buenos Aires/
Argentinien +++
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Gesellschaft