zm
106, Nr. 24 A, 16.12.2016, (1476)
B
ERGO Direkt – AOK-BW macht es auch
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
geht so „Vertragspartnerschaft“?
ZFA-Ausbildung – So geht‘s nicht!
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Zum Beitrag: „Azubis in der Zahnarztpraxis – So geht Ausbildung!“,
zm 21/2016, S. 102–104.
Über Ihren Beitrag „So geht
Ausbildung!“ bin ich erstaunt.
Er kratzt leider nur an der Ober-
fläche des ganzen Themas. Und
wie brisant die Ausbildung von
Zahnmedizinischen Fachange-
stellten ist, hat nicht zuletzt der
DGB-Ausbildungsreport 2016 ge-
zeigt: Unter den 25 am stärksten
besetzten Ausbildungsberufen
belegten ZFA in der Gesamt-
bewertung Platz 21 (nach Platz
23 im vergangenen Jahr). Damit
gehörten ZFA zu den Berufen mit
den schlechtesten Ausbildungs-
bewertungen aus Sicht der Aus-
zubildenden.
Zurück zum Interview. Mich hat
zum Beispiel verwundert, dass
nur wenig Bezug genommen
wurde auf die gesetzlichen
Grundlagen. Was nützt es, dass
der Zahnarzt automatisch mit
der Approbation die fachliche
Eignung zur Ausbildung erhält,
wenn er weder den Beruf ZFA
selbst erlernt hat noch Kenntnis-
se über die Grundlagen der Be-
rufsbildung besitzt? Selbst die
Interviewpartner geben zu, dass
der juristische Teil „in Grenzen
gehalten“ wird.
Es wäre aber dennoch ganz
günstig gewesen, wenn der
betriebliche Ausbildungsplan als
ein wichtiges Element der Aus-
bildung benannt worden wäre.
Darin werden die für die Vermitt-
lung der notwendigen beruflichen
Fertigkeiten, Kenntnisse und
Fähigkeiten zur Erlangung der
beruflichen Handlungsfähigkeit
basierend auf der Ausbildungs-
ordnung und dem Ausbildungs-
rahmenplan ganz konkret auf
die Gegebenheiten der Praxis
und die Voraussetzungen des
oder der Auszubildenden fest-
geschrieben – damit sind für
alle an der Ausbildung Beteilig-
ten die Ziele über den gesamten
Zeitraumder Ausbildungszeit de-
finiert. Das ist nicht einfach und
kann nicht nebenbei erledigt
werden.
Schade ist auch, dass die Berufs-
bildungsausschüsse bei
den
Kammern keine Erwähnung fin-
den. Sie spielen bei der Weiter-
entwicklung des Berufs eine
wichtige Rolle. Hier werden Ent-
scheidungen getroffen, die die
Qualität der Ausbildung nicht
unwesentlich betreffen, denn
laut Berufsbildungsgesetz haben
sie auf eine stetige Entwicklung
der Qualität der beruflichen Bil-
dung hinzuwirken.
Ich denke, es wäre ganz gut, den
Zahnärzten das System der Be-
rufsausbildung näherzubringen.
Das Vorhandensein von Empathie
und positiver Kommunikation ist
für Auszubildende sicherlich eine
wichtige und wünschenswerte
Erfahrung, aber das alleine ge-
nügt nicht, um am Ende der Aus-
bildungszeit eine wirklich erfolg-
reiche Prüfung zu absolvieren.
Ein mehr an Verständnis könnte
vielleicht dazu beitragen, dass ZFA
ihre Ausbildung besser bewerten.
Gabriele Leybold,
Vizepräsidentin des Verbandes
medizinischer Fachberufe e.V.
Quelle: AOK
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„We are not amused“.
Dr. Helmut Schönberg, Weinstadt
Richtige Prophylaxe – Bei Kaugummis
habe ich große Zweifel
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Zum Beitrag: „Die neue S2k-Leitlinie Kariesprophylaxe bei bleiben-
den Zähnen - So machen Sie in der Prophylaxe alles richtig“, zm
22/2016, S.28.
Mit großer Aufmerksamkeit habe ich diesen Artikel gelesen. Viel Neu-
es habe ich leider nicht erfahren können. Alles dort Geschriebene ist
wohl hinreichend bekannt und wird entsprechend praktiziert.
Dem Punkt 6: „Speichelstimulation durch Kaugummi kauen“ muss
ich allerdings heftig widersprechen. Jeder Praktiker hat wohl schon
relativ junge Leute gesehen, die durch exzessives Kaugummi kauen
bereits massive Abrasionen auf den Kauflächen besonders der Mola-
ren bis zum vollständigen Fehlen von Schmelz mit entsprechenden
Sensibilitäten haben. Hinzu kommen Schmerzen in den Muskeln
und Gelenken, fragen Sie mal die CMD-Spezialisten.
Dr. Anne-Marie Beckord, Berlin
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