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107, Nr. 1, 1.1.2017, (24)

Dass er Zahnarzt werden will, stand für Stein

früh fest. Medizinisches Interesse und Freu-

de am Umgang mit Menschen trägt er, Jahr-

gang 1950, von Jugend an in sich. Ganz

entscheidend für ihn: der Wunsch, selbst-

ständig tätig zu sein. „Ich hätte es nicht

gewollt, dass ich in meiner beruflichen Lauf-

bahn vom Wohlwollen Vorgesetzter abhän-

gig werde“, bekräftigt Stein.

Nach dem Abitur geht es 1970 zum Studi-

um nach Mainz. Es folgen 1975 die Tätigkeit

als Assistenzzahnarzt, die Promotion über

ein EKG-Thema der inneren Medizin und

1978 schließlich die Niederlassung in Clau-

sen. In seiner Praxis, einer typischen Land-

zahnarztpraxis, arbeitet Stein bis heute

zusammen mit seiner Frau, Dr. Andrea Stein,

und seinem Team. Hier altern die Patienten

mit. Stein: „Es ist ein Segen des Alters, in

den Mündern der Patienten Zahnersatz zu

sehen, den man bereits vor 30 Jahren einge-

gliedert hat und der noch funktionsfähig

ist“. Damit könne man sozusagen seine

eigene Qualitätssicherung betreiben, fügt er

augenzwinkernd hinzu. „Es war schon im-

mer mein Anliegen, Generalist zu sein. Und

von Anfang an war meine Tätigkeit auf

Prophylaxe ausgerichtet“, erzählt Stein. Da-

mals ein absolutes Novum.

Der Vollblutpolitiker wollte schon immer

mehr machen als bohren: „Schon seit der

Schulzeit war es mein Bestreben, einen

Beruf zu ergreifen, bei dem ich reden und

organisieren kann!“ Aber Clausen ist eben

Ende der 1970er Jahre nicht Bonn, sondern

standespolitisches Brachland. Als der Vorsit-

zende des Kreisverbandes stirbt, nutzt Stein

die Gelegenheit und gründet einen Kolle-

gen-Stammtisch. Bereits 1979 wählen ihn

die ansässigen 110 Kollegen zum neuen

Vorsitzenden der Kreisvereinigung Pirma-

sens-Zweibrücken – ein Amt, das er bis heu-

te inne hat. Von Anfang setzt er auf diese

Basisarbeit, die ihm später auch als Stütze

für weitere, höhere politische Ämter dient.

Dazwischen liegen viele Etappen, kleinere

und größere. Bereits in der Assistenzzeit

kommt er mit dem Freien Verband Deut-

scher Zahnärzte in Berührung und knüpft

Kontakte zur Landes- und Bundesebene der

zahnärztlichen Standespolitik.

Dr. Helmut Stein im Porträt

Der Präventionsprofi aus der Pfalz

Seine humorvollen und zugleich legendär kämpferischen Wortbeiträge werden der mitunter trockenen

Standespolitik fehlen: Sanitätsrat Dr. Helmut Stein, langjähriger Chef der KZV Rheinland-Pfalz und Vorreiter

der Gruppenprophylaxe, verabschiedet sich nach 31 Jahren Vorstandsarbeit in den Ruhestand.

Fotos: KZV RLP

Sanitätsrat Dr. Helmut Stein: „Schon seit der Schulzeit war es mein Bestreben, einen Beruf zu ergreifen, bei dem ich reden und organisieren kann!“

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