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107, Nr. 2, 16.1.2017, (156)
Eine gut koordinierte Zusammenarbeit
zwischen den Disziplinen Kieferorthopädie,
Kieferchirurgie und Prothetik/Zahntechnik
ist Voraussetzung für die Planung und die
Ausführung komplexer Rehabilitationen voll-
oder teilbezahnter PatientInnen mit operati-
onswürdigen Dysgnathien. Eine umfassende
klinische, instrumentelle und radiologische
Diagnose zum Beispiel nach den Richtlinien
der Arbeitsgemeinschaft für Prothetik und
Gnathologie der ÖGZMK [Gausch et al.,
1980] bildet die Basis für die Erarbeitung des
Behandlungsablaufs. Bei der Auswahl der im
Einzelfall „besten“ Therapieoption sind die
Anliegen und Möglichkeiten der/s Patien-
ten/-in zu berücksichtigen. Eine genaue Auf-
klärung über Art, Dauer, Risiken, Kosten und
natürlich auch das angestrebte Ergebnis der
Behandlung ist geboten. Insbesondere starke
Veränderungen der Physiognomie (wie
durch eine Umstellungsosteotomie) müssen
im Vorfeld besprochen werden.
Der interdisziplinäre Fall mit KFO, Kieferchirurgie und Prothetik – Teil 1
Rehabilitation einer Dysgnathiepatientin
mit Klasse-III-Malokklusion
Dagmar Schnabl, Martin Brock, Wolfgang Puelacher
Der Fallbericht beschreibt die Rehabilitation des stomatognathen Systems einer Patientin mit einer Klasse-III-Bisslage nach
Angle und beidseitigen Schaltlücken im Unterkiefer von der Diagnose über die Behandlungsplanung bis zur schrittweisen
Ausführung der kieferorthopädischen, kieferchirurgischen und prothetischen Therapie. Eine sorgfältige Aufklärung im Vor-
feld über die Behandlung, ihre Risiken und das zu erwartende Ergebnis sicherte die Compliance der Patientin für das
umfangreiche Prozedere.
Abbildungen 2a bis 2c: Enorale Ausgangssituation
Alle Fotos: Schnabl et al.
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Zahnmedizin