zm
107, Nr. 2, 16.1.2017, (160)
2012]. Bei schwerer, rein kieferorthopädisch
nicht zufriedenstellend behandelbarer Aus-
prägung wird die Indikation zur kombiniert
kieferorthopädisch-chirurgischen Therapie
in Abhängigkeit vom Leidensdruck bezie-
hungsweise vom zu erwartenden Gewinn
an Lebensqualität gestellt [Miguel et al.,
2014]. Neben ästhetischen Aspekten sind
funktionelle Störungen im Sinne einer
temporomandibulären Dysfunktion (TMD)
ein Faktor bei der Entscheidung zu einer
Umstellungsosteotomie [Westermark et al.,
2001]. Je nach skelettalem Befund (Retro-
maxillie und/oder Antemandibulie) ist ein
mono- oder ein bimaxillärer chirurgischer
Eingriff angezeigt. Mit einer Kombination
aus einer Le-Fort-Oberkieferosteotomie
und einer bilateralen sagittalen Unterkiefer-
osteotomie ist praktisch jedes gewünschte
Profil (im unteren Gesichtsdrittel) einstellbar
[Hausamen & Brachvogel, 1991].
Die skelettalen Veränderungen nach (man-
dibulärer) Osteotomie beeinflussen Kiefer-
gelenke, Kaumuskulatur und umgebende
Weichgewebe und können vorbestehende
Symptome einer TMD verändern [Jung et al.,
2015]. Nach einer Studie von Westermark et
al. [2001] anhand subjektiver Angaben von
über 1.500 OsteotomiepatientInnen ist die
Inzidenz von TMD postoperativ deutlich ge-
ringer als präoperativ, insbesondere bei man-
Abbildungen
7a und 7b:
Endergebnis:
Die Bezahnung
im Unterkiefer
wurde mit Im-
plantatkronen
vervollständigt.
Abbildungen 8a bis 8c: Die Patientin zehn Jahre nach Abschluss der Behandlung
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Zahnmedizin