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zm

107, Nr. 2, 16.1.2017, (158)

Zeitraum von knapp zwei Jahren mit fest sit-

zenden Apparaturen planmäßig ausgeführt:

Die Abbildungen 5a und 5b dokumentieren

die präoperative Situation. Nach entspre-

chender Planung anhand therapeutisch

montierter Modelle wurde mithilfe vorberei-

teter Splints im Oberkiefer eine Le-Fort-I-Os-

teotomie mit Vorverlagerung und geringer

dorsaler Impaktion sowie Miniplattenosteo-

synthesen, im Unterkiefer eine bilaterale

sagittale Spaltungsosteotomie mit Korrektur

der Laterognathie und Stellschraubenosteo-

synthesen vorgenommen.

Abbildung 6 zeigt die prä- und die postope-

rative Fernröntgen-Durchzeichnung im Ver-

gleich. Die fest sitzende kieferorthopädische

Nachbehandlung zur Feineinstellung der

Okklusion dauerte ein weiteres knappes

Jahr. Nach der Bracket-Entfernung wurde im

Unterkiefer zur Sicherung des Ergebnisses

ein lingualer Drahtretainer geklebt. Die Re-

tention im Oberkiefer wurde mit einem

Kunststoff-Positioner bewerkstelligt.

Eineinhalb Jahre nach der Umstellungs-

osteotomie wurde in Allgemeinnarkose das

Osteosynthesematerial entfernt und eine

Augmentation der atrophen zahnlosen

Abschnitte im Unterkiefer mit Becken-

kammknochen durchgeführt. Fünf Monate

später wurden mithilfe einer auf einem

aufgewachsten Modell angefertigten Bohr-

schablone vier Implantate (Straumann Re-

gular Neck) gesetzt, die nach einer Einheil-

zeit von vier Monaten gemäß Planung mit

jeweils zwei verblockten, als Prämolaren ge-

stalteten Kronen versorgt wurden.

Therapieergebnis:

Das Erscheinungsbild der

Patientin hat sich verbessert, das Ergebnis

ist seit über zehn Jahren stabil (Abbildungen

7a und 7b, Abbildungen 8a bis 8c, Abbil-

dung 9). Das intermediäre reziproke Kie-

fergelenkknacken besteht weiterhin, die

Patientin ist aber schmerzfrei. Sie trägt

nachts eine Oberkiefer-Zentrik-Schiene

und kommt halbjährlich zur zahnärztlichen

Kontrolle.

Diskussion

Die Prävalenz der Angle-Klasse-III-Malokklu-

sion variiert in verschiedenen Populationen

von 0 Prozent bis 26,7 Prozent [Hardy et al.,

Abbildung 4: Durchzeichnung des seitlichen

Fernröntgenbildes: retrognathe Position der

Maxilla

Abbildungen 5a und 5b: Präoperative Situation: Der Oberkieferzahnbogen ist ausgeformt.

Abbildung 6: Fernröntgen-Durchzeichnung

prä- (schwarz) und postoperativ (rot) im Ver-

gleich: Der Oberkiefer wurde nach anterior

verlagert und dorsal impaktiert. Im Unter-

kiefer wurde die Laterognathie korrigiert.

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Zahnmedizin