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107, Nr. 3, 1.2.2017, (272)

WLAN in der Praxis

So installieren Sie ein sicheres Netzwerk

Am Flughafen oder in Malls, ja die Deutsche Bahn stellt uns selbst in der 2. Klasse

mittlerweile WLAN zur Verfügung. Zeit, das kabellose Internet auch in die Zahn-

arztpraxis zu bringen, oder? IT-Experte Andreas Bauer erklärt, wie es geht – und

worauf man achten muss.

Herr Bauer, WLAN in Zahnarzt-

praxen bietet Flexibilität in der

Arbeit mit Tablet, PC oder Röntgen.

Welche Vorteile haben Zahnärzte

und ihre Teams darüber hinaus?

Andreas Bauer:

In unserem Alltag sind die

Geräte nicht mehr wegzudenken. Auch der

Einsatz in einer Praxis bietet zahlreiche

Möglichkeiten, einen Praxisablauf zu verein-

fachen und effizient zu gestalten. So kann

man zum Beispiel mit speziellen Apps auf

medizinische Datenbanken oder Diagnose-

Browser zugreifen, Röntgenbilder lassen sich

direkt ins System einspielen und können

von jedem Arbeitsplatz abgerufen werden,

Diagnosen in Echtzeit erfasst und mit der

Patientenakte synchronisiert werden oder

Laborergebnisse lassen sich direkt auf das

Smartphone oder das Tablet des Arztes

schicken. Es gibt sehr viele Vorteile, die eine

Praxis damit nutzen kann.

Inzwischen können auch Laien ohne

Probleme ein WLAN-Netz einrichten.

Worauf sollten Praxischefs bei der

Passwort-Wahl und bei der Ver-

schlüsselung achten?

In der Tat ist es heutzutage einfach, WLAN-

Netze aufzubauen. Die meisten Router

haben einen Einrichtungsassistenten, der

durch die verschiedenen Einstellungs-

varianten führt. Obwohl das für den Alltags-

bedarf vielleicht ausreichend erscheint,

handelt es sich bei medizinischen Daten

nach dem Datenschutzgesetz um beson-

ders schützenswerte Daten. Deshalb sollte

man sich bei der Einrichtung nicht aus-

schließlich auf einen Einrichtungsassisten-

ten verlassen. Damit ein Passwort sicher

ist, sollte es mindestens aus 20 Zeichen

bestehen, die wiederum aus einer Kombi-

nation von Groß-/Kleinbuchstaben, Zahlen

und Sonderzeichen bestehen. Bei der Ver-

schlüsselungsstufe ist darauf zu achten, dass

man einen Router verwendet, der mindes-

tens den WPA2-Verschlüsselungsstandard

erfüllt.

Welche Gefahren bringt WLAN mit

sich und was sind typische Fehler?

Die größte Gefahr bei einem Ein-

satz mobiler Geräte besteht

im Verlust, im Diebstahl

oder im auch nur

vorübergehend

unbemerkten

Zugriff auf

die Informa-

tionen

durch Dritte.

Am WLAN

angeschlossene

Geräte, wie etwa

Tablets oder Smart-

phones, haben selbst viele

vertrauliche Daten gespeichert,

die nach dem Datenschutz-

gesetz besonders geschützt werden

müssen.

Stichwort Datenschutz: Was sollten

Praxisinhaber unbedingt beachten?

Natürlich sollte eine strikte Trennung von

dem für die Patienten zur Verfügung gestell-

ten Internet (Netzwerk) und dem WLAN,

das durch mobile Praxisgeräte genutzt wird,

sichergestellt sein.

Zudem wird der Behandlungsablauf oft

auch dadurch optimiert, dass der Patient

meist im Vorfeld im Behandlungszimmer

Platz nimmt und auf den Arzt wartet, wäh-

rend ein Mitarbeiter schon die Patienten-

daten aufruft. Dem widerspricht nichts,

wenn der Bildschirm und somit der Zugriff

mithilfe einer automatischen Sperre ge-

schützt wird.

Des Weiteren sollte bei allen mobilen

Geräten, insbesondere bei Smartphones

und Tablets, die Möglichkeit bestehen,

bei Diebstahl eine Fern-

löschung

durchführen

zu können. Auch

Smartphones und Tablets

stellen heutzutage ein be-

liebtes Angriffsziel für Hacker

dar. Es gibt mittlerweile auch

genug Schadsoftware hierfür.

Der Einsatz von aktuellen

Virenscannern sollte auch hier

erfolgen.

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